Wie Du Deine Quality-Time schützt

Hallo und Servus!

Was macht unsere Urlaubszeit so besonders? So WERTvoll?
Ich denke, es ist die Qualität der Zeitverwendung. Während der Urlaubszeit tun wir überwiegend Dinge, die uns Freude bereiten und uns entschleunigen. Außerdem verbringen wir mehr Zeit als sonst mit unseren Lieben. Das fühlt sich verdammt gut an und wir nennen diese Zeit auch gerne Me-Time oder Quality-Time.

Vielleicht denkst Du zum Ende des Urlaubs häufiger mal darüber nach, wie es Dir gelingt, große Anteile dieser Urlaubs-Quality-Time in den Alltag rüber zu retten?

Hier findest Du dazu einen kleinen Menü-Vorschlag von mir 😉.

1. Die Vorspeise

Mache Dir zunächst einmal bewusst, wie Dein Alltag sich ideal anfühlt. Was sollte trotz Arbeit und anderer Verpflichtungen in welchem Ausmaß und zeitlichem Umfang in Deinem Alltag enthalten sein?
Erfahrungsgemäß machen sich viele Menschen hierzu bereits zu selten Gedanken. Das Bewusstsein über Deine Werte hilft Dir bei dieser Ist-Aufnahme ungemein. Schaue Dir hierzu gerne auch noch einmal den letzten Blogpost von Sabine an, HIER findest Du ihn.
Beachte dabei unbedingt, dass Du in Deinem Alltag sehr wahrscheinlich nicht hundertprozentig selbstbestimmt bist. Du wirst auch von anderen angefordert, was sicher auch oft genug völlig okay für Dich ist. Wenn Du Deine Sammlung fertiggestellt hast, überprüfe sie deswegen noch einmal im Sinne eines Realitätschecks. Plane zu Beginn eher vorsichtig, freue Dich über Deine Erfolge und erweitere dann nach und nach Deine genussvolle Quality-Time.

2. Der Hauptgang

Wie bei einem normalen Menü hat es der Hauptgang meistens in sich. Das ist bei der Sicherung von Quality-Time nicht anders. Denn jetzt geht es um das Etablieren neuer Gewohnheiten und damit um das Bändigen des inneren Schweinehundes.

Auch hierzu möchte ich Dich auf einen in diesem Fall älteren Blogpost samt Buchtipp aufmerksam machen. HIER findest Du ihn.

3. Die Nachspeise

Nachspeisen haben für mich stets etwas verlockendes. Genauso verhält es sich mit dem Durchhalten des eigenen Quality-Time-Plans. Immer wieder gibt es Verlockungen des Alltages, denen Du widerstehen solltest. Insbesondere, wenn Du Werte wie Harmonie, Höflichkeit, Wertschätzung, Freundlichkeit, Tradition in Deiner Wertehierarchie wiederfindest, fällt Dir das Widerstehen sicher manchmal schwer.
Was meine ich damit? Es wird auch in Deinem Umfeld Menschen geben, die entweder kein Interesse daran haben, dass Du Deine individuelle Quality-Time ausbaust oder aber dieses Bestreben von Dir gar nicht kennen. Diese Menschen wollen was von Dir, nämlich Deine Zeit. Sie verfolgen damit ihre eigenen Werte oder handeln aus der Gewohnheit heraus. Willst Du es auch? Ist es wirklich okay? Oder halten Dich Deine oben aufgelisteten Werte davon ab, diese Personen charmant zurückzuweisen?

Vielleicht lässt Du Dich zu Treffen mit Menschen hinreißen, die Du früher mal als Freunde bezeichnet hast und die inzwischen nur noch alte Bekannte für Dich sind. Ich meine Menschen, die Du lange nicht getroffen hast und die den Appell an Dich herantragen, dass man unbedingt wieder etwas ausmachen muss, um sich zu sehen. … und die das durchaus ernst meinen. Der Ausdruck ihrer Vorfreude macht es manchmal schwer, „Nein“ zu sagen, obwohl man die gemeinsame Zeit absolut nicht der Quality-Time zurechnen würde.

Ich meine damit explizit NICHT die Freunde, die wir lange nicht gesehen haben und mit denen wir dennoch eng verbunden sind. Das ist etwas völlig anderes. Diese Begegnungen bereichern uns, auch wenn wir einander nur in großen Intervallen sehen.

Nur wir selbst sind die Hütenden unserer Quality-Time. Und es ist meiner Meinung nach wichtig, dass wir die belanglosen Begegnungen im Alltag minimieren. Denn ein Tag hat nur 24 Stunden und die Woche nur 7 Tage. Quality-Time heißt, sich Zeit zu nehmen für Dinge, die uns wirklich am Herzen liegen. Und je älter ich werde, merke ich, dass zur eigenen Quality-Time inzwischen auch mehr Zeit für mich ganz alleine gehört. Vielleicht geht es Dir ja auch so. Und die Zeit muss ja irgendwo herkommen.

Wie sage ich im Privaten also charmant NEIN zu Zeitdieben

Ich habe im Urlaub ein wunderbares Buch gelesen. Der Inhalt des Buches dreht sich, so der O-Ton der Autorin, um 50 wahre Wunderwaffen für mehr Souveränität im Alltag. Und recht hat sie – es ist ein wunderbares Buch! Die Autorin heißt Karin Kuschik. Der Titel lautet „50 Sätze, die das Leben leichter machen“.

Unglaublich viele unserer Aussagen und Haltungen bei EQ Dynamics zu Werten und Emotionen im Alltag habe ich darin entdeckt. Es passt einfach!
Und dann beschreibt die Autorin ihre Alltagsrezepte auch noch ausgesprochen humorvoll 😉.

Doch zurück zur Überschrift, zum charmanten NEIN. Der Vorschlag der Autorin dazu hat mir sehr gut gefallen. Sie schlägt vor, dem inneren Impuls, den anderen nicht enttäuschen zu wollen, zu widerstehen. Und bei ungewollten Angeboten zur gemeinsamen Zeitvergeudung zu antworten:

  • Im Moment treffe ich mich am liebsten mit mir selbst.

Was für ein herrlicher Satz, oder? Es ist eine klassische ICH-Botschaft, die weder verletzend noch brüskierend rüberkommt. Und zudem ist sie ja im Sinne der Quality-Time ja meist auch wahr.

Hier noch ein paar weitere ICH-Botschaften/Alternativen aus meinem Repertoire, die sich natürlich auch für aktuell nicht passende Zeitanfragen geschätzter Dritter eignen:

  • Sorry, im Moment ist mein Alltag einfach zu voll für zusätzliche Termine.
  • In der jetzigen Zeit weiß ich grad nicht, ob ich kurzfristig absagen müsste, was ich gar nicht mag. Es ist einfach grad zu viel los.
  • Das passt bei mir grad gar nicht.
  • Ich wäre gerade eine schlechte Gesellschaft, hab grad viel zu viel im Kopf/um die Ohren.

Natürlich kann man auch bei ungewollten Angeboten ehrlich sein und sagen: „Hm. Ich denke wir leben inzwischen zu unterschiedliche Leben, als das unser Austausch einen ganzen Abend füllen würde.“ Aber das ist schon eine sehr klare Zurückweisung, die Menschen mit den obigen Werten durchaus schwer fällt. Mir gefallen die charmanten ICH-Äußerungen deutlich besser. Selten muss man sie zukünftig wiederholen.

Gaaaaanz früher zu Single-Zeiten, gab es in meinem Leben auch Dates, bei denen ich schnell gemerkt habe, dass es eine gute Idee ist (im Sinne der eigenen Quality-Time) diese so kurz wie möglich zu halten. Da habe ich dann immer gerne gesagt:

  • Weißt Du, ich glaube an die Magie des ersten und zweiten Augenblicks. Und Hand aufs Herz, da ist keine Magie. Da können weder Du noch ich was für, ist halt so. Wünschen wir uns doch einfach gegenseitig von Herzen alles Gute, oder?“ Das Ganze natürlich charmant. 😉. Es hat funktioniert.

In diesem Sinne, schaffe Dir mehr Quality-Time im Alltag, baue sie aus und verteidige sie! Egal, ob es um frische Dates oder alte Kontakte geht!

Ich wünsche Dir mehr Urlaub im Alltag!

Herzliche Grüße, derzeit aus meiner Heimatstadt Lübeck,
Deine Irena

Einfach machen statt diskutieren!

Hallo und Servus aus München!

Wieviel Prozent Deiner Arbeitszeit verbringst Du gerade in Meetings – vielleicht auch noch online? Schätz mal… Und dann würde mich interessieren: wieviel Prozent dieser Zeit erlebst Du interaktiv, abwechslungsreich, effizient und effektiv? Oder anders gefragt: Wann warst Du das letzte Mal in einem Meeting so richtig im Flow? Und anschließend begeistert von dem gemeinsam erarbeiteten Ergebnis?

Eine Anfang 2019 veröffentlichte Studie von Sharp liefert ernüchternde Zahlen: demnach verbringen Büroangestellte 16,5 Stunden pro Monat in Meetings, mehrheitlich (80%) erleben sie diese als ineffektiv, mehr als die Hälfte vermissen klare Ergebnisse (55%) und langweilen sich (54%). „Unserer Studie zufolge hat die Mehrheit der deutschen Unternehmen in Sachen Meetingkultur noch Nachholbedarf“, so Alexander Hermann, President Information Systems bei Sharp Electronics Europe.

Demnach, was ich in meinen Workshops, Sparrings und Führungs-Trainings gerade in den letzten Monaten mitbekomme, haben sich die Zahlen der Sharp’schen Studie mit der pandemiebedingten Verlegung der Meetings in den Online-Raum gefühlt noch deutlich verschlechtert.

Was für ein irres Potenzial, um Dich und andere Meeting-Teilnehmer glücklich zu machen und Deinem Unternehmen Kosten zu sparen!

Einerseits weiß ich, dass die dafür hilfreiche Methoden-Vielfalt, die auch ich in Moderations-Trainings liefere, gerade von Führenden sehr geschätzt wird. Andererseits sorgt vielleicht gerade dieser bunte Strauß dafür, dass neben all den anderen Führungsthemen zu wenig Ansätze den Weg in die eigene Meeting-Kultur finden. Deshalb kriegst Du, um aus der nervigen Endlos-Diskussion zur lösungsorientierten Team-Kommunikation mit konkretem und nachhaltigem Ergebnis zu kommen, von mir heute nur EIN Prinzip, EINE Methode und EINE Vorlage dazu.

Dein Beitrag zur lösungsorientierten Diskussion

Zunächst einmal empfehle ich Dir als wesentliche Voraussetzung, um konstruktiv Einfluss auf Eure Meeting-Kultur zu nehmen, Dein Selbstverständnis zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen: bist Du Teilnehmer oder Teilgeber? Natürlich empfehle ich letzteres! Du musst nicht der Leiter der Besprechung oder die einzige/ höchste Führungskraft im Raum sein, um ein alternatives Vorgehen zur Endlos-Diskussion im Plenum anzuregen. Mit der Identität Teilgeber wird es Dir aber deutlich leichter gelingen, Mitverantwortung zu signalisieren statt Kritik am aktuellen Vorgehen. Und damit erhöht sich automatisch die Chance, hierarchie- unabhängig gehört zu werden!

1. Ein immer nützliches Prinzip

Wie kommen wir überhaupt in die Endlos-Diskussion? Weil viele von uns dazu neigen, dem Argument unseres Vorredners Contra zu geben. Da formuliert einer eine Idee, und der nächste liefert sofort Argumente, warum die nicht umsetzbar ist. Ein wirklich hilfreiches Prinzip, welches uns aus dieser reflexhaften Kommunikation herausholt, lautet:

Erst aufmachen, dann zumachen!

Und Aufmachen heißt dann auch tatsächlich erst einmal sammeln, sammeln, sammeln, was an Themen oder Ideen da ist – bis nichts mehr kommt. So dass auch die Typen, die viele Gedanken haben, alles losgeworden sind, und die, die etwas länger brauchen, um ihre Gedanken zu formulieren, sicher gehört wurden.

Dann ist manchmal auch eine Pause als Separator ganz gut.

Und dann erst heißt es zumachen – sprich: Auswählen, Priorisieren, Konkretisieren.

Wenn Du dieses Prinzip einhältst, dann werden die wesentlichen Themen oder die tragfähigen Ideen oft ganz leichtfüßig sichtbar. Und die Bereitschaft, mit diesem Fokus weiterzuarbeiten, wächst in der Runde unglaublich.

Warum funktioniert das? Weil Du mit diesem Vorgehen auch emotional intelligent unterwegs bist. Jeder fühlt sich gesehen und gehört und mit seinem Beitrag gewürdigt. Auch wenn meine Idee am Ende nicht gewählt wird, oder wir gemeinsam ein anderes Thema höher priorisieren, kann ich damit viel besser leben, weil ich sicher sein kann, dass das, was mir wichtig war, genauso unwidersprochen auf dem Tisch war, wie die Themen/ Ideen der anderen auch.

2. Eine Lieblings-Methode meiner Teilnehmer

Oft höre ich, dass es so viele Themen gibt, derer man sich annehmen könnte, dass der Glaube schwindet, überhaupt zu einem tragfähigen gemeinsamen Fokus zu kommen, womit man in der Umsetzung beginnt. Eine Methode, die hier super funktioniert, im Grunde ganz einfach ist, und von meinen Teilnehmern regelmäßig mit Begeisterung aufgenommen wird, ist die Bedarf-Einfluss-Matrix:

loesungsorientiert handeln

Das Bewerten der gesammelten Themen durch Einsortieren in diese Matrix führt direkt zur einleuchtenden Priorisierung.

Gerne erarbeiten wir sowohl die Themen als auch die Priorisierung in maximal gemischten Teilgruppen, was die Diskussionszeit bei der Platzierung der Themen in der Matrix deutlich verkürzt.

Grundsätzlich ist das Arbeiten mit einer Matrix und damit zwei Bewertungs-Dimensionen ein hilfreicher Ansatz zum Fokussieren auf die wesentlichen Themen. Relativ bekannt ist z.B. die Aufwand-Nutzen-Matrix. Mach es einfach wie ich und pass die Dimensionen an Deine bestehende Diskussion an. Gerade wenn starke Emotionen im Raum sind, ist es motivierender, diese Emotion auch als Dimension in der Matrix zu verwenden.

3. Eine fertige Vorlage dazu für Dein Online-Meeting

Damit Du in Deinem nächsten Meeting auch online direkt damit loslegen kannst, kannst Du Dir hier mein Mural-Template zur Bedarf-Einfluss-Matrix holen und gegebenenfalls noch für Dich anpassen. Erstelle Dir dazu bei Mural einen zunächst kostenlosen Account, dann kannst Du darauf zugreifen.

Mural ist neben Conceptboard und Miro eines der meistgenutzten virtuellen Collaboration-Boards und liefert neben einer einfachen, intuitiven Bedienung für alle Teilnehmer unzählige Vorlagen für Dich als Moderator. Deshalb arbeiten wir sehr gerne damit.

Die Übersetzung von gemeinsamer Themen-Sammlung über die Auswahl der erfolgskritischsten Hebel bis hin zur Verteilung von konkreten Hüten in den Online-Raum gelingt damit spielend! Gerade wenn Teilnehmer erstmals auf diese Weise online zusammenarbeiten, ist die Begeisterung, dass das so funktionieren kann, groß! Und die Scheu, sich auf weitere Online-Tools einzulassen, schwindet.

Probier es gleich aus!

Mit Nudging und Sparring in weiteren Meetings Zeit und Nerven sparen

Da das Arbeiten mit der Bedarf-Einfluss-Matrix natürlich nicht immer der Schlüssel zur besten Lösung ist, möchte ich Dir gerne mein absolutes Lieblingsbuch für bessere Besprechungen empfehlen. Damit kannst Du als Teilgeber immer mal wieder einen anderen Impuls geben, der Deine Meetings produktiver werden lässt: Meet Up! von den Autoren Martin J. Eppler und Sebastian Kernbach. Dieses Buch ist ein wahres Schatzkästchen auch für erfahrene Moderatoren und der Nudging-Ansatz liefert einladende UND funktionierende Alternativen zum erhobenen Zeigefinger. Mehr verrat ich nicht. 😉

Wenn Dir die zwar gut sortierte, aber eben auch irre Vielfalt, die dieses Buch bietet, einfach zuviel ist und Du das EINE Prinzip, die EINE Methode und die EINE Vorlage attraktiver findest, dann hol Dir gerne ein spontanes Sparring bei mir. Du sagst mir, worum es geht, und kriegst von mir gerne passend dazu 1-1-1.

In diesem Sinne – bis gerne bald! 🙂

Herzlicher Gruß aus dem emotional intelligenten Hauptquartier,

Deine Sabine

3 Tipps: Frisch bleiben im digitalen Alltag!

Hallo und Servus aus München!

Ob nun über Zoom, MS Teams oder Webex … Online-Meetings nehmen inzwischen bei vielen von uns einen relativ großen Raum im Alltag ein!
Abends sind wir dann oft mega-erschöpft und verspannt von der Bildschirmkommunikation, die uns deutlich mehr Konzentration abverlangt als „normale“ Besprechungen.

Mein Tipp 1 für Dich: Sorg für Vitalitätspausen.

Bewege Dich so viel wie möglich zwischendurch und plane Deine Meetings so, dass Du die Bewegungspausen gut einbauen kannst. Sie sollten ein fester und bewusster Bestandteil Deines Arbeitstages sein.
Und trink zusätzlich über den ganzen Tag verteilt ausreichend Wasser. Wenn Du damit wartest, bis Du Durst verspürst, hat Dein Körper bereits ca. eine Stunde vorher das Bedürfnis nach Flüssigkeit und befindet sich bereits seit einer Stunde im Stress-Modus. Du spürst es manchmal sogar, denn dann kannst Du Dich nicht mehr so gut konzentrieren und es fällt Dir schwerer, Dich zu fokussieren.

Mein Tipp 2 für Dich: Sag NEIN.

Vielleicht geht es auch Dir so und Du würdest zu gerne die eine oder andere Videokonferenz einfach nur weglassen. Meine Empfehlung lautet: Mach das! Sag NEIN!
Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich begrüße diesen Corona-bedingt neu-etablierten Weg des Zusammenkommens über Videokonferenzen wirklich sehr. Es gab zuvor viel zu viele absurde Treffen, die oft ineffizient lang waren und die zum Teil energie- und nervenaufreibender Anfahrten bedurften. Ich bin ein absoluter Befürworter dieses Weges. UND es bedarf längst nicht immer einer Videokonferenz, um die Dinge zu klären, um Absprachen zu treffen und sich gegenseitig zu informieren.
Mein Eindruck ist, dass der Kommunikationsweg über Videokonferenzen aufgrund neu eingeschlichener Gewohnheiten zu oft als der erste und beste Kommunikationsweg angesehen wird.

Prüf für Dich, sofern keine Präsentationen eingesetzt werden, ob es wirklich einer Videokonferenz bedarf oder ob nicht auch ein herkömmliches Telefonat oder eine Telefonkonferenz zur Abstimmung ausreichen würden. Beim Telefonieren sitzen, laufen und stehen wir, unser Körper ist deutlich weniger angespannt.

Vielleicht bist Du sogar so mutig und schlägst Deinen Gesprächspartnern einen „gemeinsamen“ Spaziergang und/oder Parkbank-Besuch vor – schicke Deine Gesprächspartner also wortwörtlich vor die Tür! Während Ihr alle an verschiedenen Orten spazieren geht, werdet Ihr merken, wie Euch das allen miteinander gut tun wird. Denn Denken findet in Bewegung statt. Eure Gedanken kommen so maximal in Schwung. Nehmt Euch für kurze Notizen einen Block und einen Stift mit in den Park und los geht´s!
Ich selbst habe mit diesen „gemeinsamen Spaziergängen“ sehr gute Erfahrungen gemacht!

Mein Tipp 3 für Dich: Gönn Dir einen Lunch mit einem Kollegen.

Wir sind und bleiben bei allen Digitalisierungs-Boost-Geschehnissen dennoch soziale Wesen und schätzen den persönlichen Kontakt zueinander. Dir geht es sicher auch so. Deswegen stressen uns auch die vielen leider noch notwendigen Masken-Begegnungen im Alltag, weil diese Masken sowohl unsere eigene Wirkung als auch unsere Wahrnehmung deutlich einschränken.

Große Runden in der Kantine sind Corona-bedingt noch nicht salonfähig, doch gegen ein Lunch im Freien mit einem Kollegen ist nichts einzuwenden.
Im Gegenteil: Triffst Du Kollegen zum Lunch, die Du kaum kennst oder mit denen Du bisher nur wenig Berührungspunkte hattest, sorgt so eine Begegnung zugleich für Deine Vernetzung im Unternehmen. Ein wertvoller Nebeneffekt. Ein Kunde von uns steuert gezielt derartige Blind-Dates zum Lunch. Diese finden im Unternehmen für jeden Mitarbeiter einmal pro Monat auf Firmenkosten statt. Und die Effekte sind in jeder Hinsicht positiv.

Ob Du Dich nun mit alten, neuen oder bisher wenig bekannten Kollegen triffst, so ein Lunch ist auf alle Fälle eine zustandssteuernde angenehme Unterbrechung Deines digitalen Alltages, für die es sich lohnt, das eigene Homeoffice zu verlassen.

Mit diesen drei Tipps wünsche ich Dir nun eine gelungene Balance in Deinem „Digi-Alltag“!

Viel Erfolg dabei und ganz herzliche Grüße aus dem emotional-intelligenten Hauptquartier,

Deine Irena

Was Du aus 77 Tagen Vertrieb in der Krise lernen kannst

Hallo und Servus aus München!

Zweieinhalb „MERK-würdige“ Vertriebsmonate liegen nun bereits hinter uns. Zweieinhalb Monate, in denen wir so viel Neuem und Ungewohntem ausgesetzt waren: unsere eigenen ganz persönlichen familiären Sorgen zum Corona-Geschehen, das hohe Maß an Fremdbestimmung, ganz besonders, wenn Du Deine Kinder zusätzlich betreuen oder gar beschulen musstest, der Verlust jeglicher Alltagsstruktur, wenn Du bislang in der Face-to-Face-Beratung unterwegs warst. Hinzu kommt vielleicht auch für Dich der nun fast ausschließlich telefonische Kontakt zu Deinen Kunden und möglicherweise ein Vertriebseinbruch. Das hat Dich sicher massiv gefordert und fordert Dich weiterhin.

Ich hatte ebenfalls sehr viel telefonischen Kontakt zu unseren Kunden und zu vielen Vertrieblern und Vertriebsführungskräften in diesen zweieinhalb Monaten. Vielen Dank an der Stelle für die vielen Rückmeldungen, vielleicht warst Du selbst ja auch darunter. Heute möchte ich mir mit Dir zu diesen Rückmeldungen ein kleines Zwischen-Resümee gönnen.

Wegfall des gewohnten Vertriebs-Alltages

Nachdenklich gemacht hat mich, wie stark der Stress-Level bei vielen meiner Gesprächspartner*innen im Vertrieb durch den Wegfall nahezu jeglicher vertrauter Alltagsstruktur angestiegen ist. Darüber hatte ich zuvor nie nachgedacht. Jetzt, wo der „alte Alltag“ langsam Stück für Stück zurückkommt, wissen deswegen viele diesen Alltag ganz anders zu schätzen, so mein Eindruck. Selbst wenn dieser nicht mehr identisch mit dem vertrauten früheren Alltag ist. Wie kostbar die Routine doch sein kann. 😉

Du, ich, unsere Kids, wir haben uns alle in dieser Krise entwickelt. Wir mussten unsere eigenen Emotionen managen und uns zugleich einen neuen Alltag gestalten. So vieles war plötzlich anders als zuvor. Als Freund des lebenslangen Lernens empfinde ich dies, bei allen Preisen, die wir durch Corona zahlen mussten und auch noch zahlen, durchaus als einen Gewinn.

Ein Stück Selbstreflektion und Rückschau zu den vergangenen Monaten tut an dieser Stelle jedoch gut. Denn so gelingt es Dir, aus der damit verbundenen unbewussten Kompetenz oder auch streckenweise vielleicht sogar unbewussten Inkompetenz eine bewusste Kompetenz zu machen oder diese zu entwickeln. So dass Du beim nächsten Mal, in einer wie auch immer gearteten neuen Krise, zügiger und schmerzfreier die Veränderungskurve durchlaufen kannst. Eine Veränderungskurve durchlaufen wir immer, wenn wir uns mit Veränderungen rumplagen müssen, die wir nicht selbst initiiert haben. Vorerst nehmen wir die Sache nicht so ernst, dann stellen wir fest, dass unsere Werte bedroht werden könnten und machen uns Sorgen, danach kämpfen wir für unsere Werte, oft genug jedoch vergeblich, sind geknickt deswegen und „hängen in den Seilen“. Bis wir letztendlich dann aus dem Loch rausgekrabbelt kommen, vorerst vorsichtig, dann entschlossener und das Beste aus der Situation machen.

Wie war es bei Dir? Wie ist es Dir ergangen? Was hat Dir geholfen? Wo hat es gehakt, was könntest Du in einer erneuten Krisensituation besser machen? Wirf doch mal für Dich einen Blick zurück!

Falls Du in der Rückschau feststellst, dass es hakelig war, habe ich hier für Dich kurz und knapp ein paar Tipps für eine erneute Krisensituation. Vielleicht ist der eine oder andere Gedanke davon für Dich hilfreich:

• Gönne Dir, wenn es herausfordernd wird, ein Innehalten, nimm Dir Zeit zum Verstehen, setze Dich bewusst mit dem, ich sag es mal salopp, neuen Mist auseinander und akzeptiere es so zügig wie möglich, wenn es nicht änderbar ist. Erlaube Dir auch, ärgerlich und traurig zu sein. Schiebe diese Emotionen nicht beiseite, sondern lass sie zu! Denn dann kommst Du zügiger voran.

• Fokussiere Dich jedoch gleichzeitig immer wieder auf Deine Ziele und deren Sinn, halte Dir diese beständig vor Augen. Ich empfehle Dir sogar, Dir die Ziele genau auszuformulieren und am Arbeitsplatz so zu positionieren, dass Du sie im wahrsten Sinne des Wortes täglich vor Augen hast. Diese Fokussierung treibt Dich an und verschafft Dir zugleich Bestätigung, wenn Du diese Ziele in Etappen erreichst. Mit dem Fokus auf Deine Ziele und deren Sinn, ist es sehr viel einfacher, sich auf einen neuen Alltag einzulassen und diesen Alltag dann auch auf die Ziele ausgerichtet neu zu strukturieren.

• Dieses fokussierte Hinsetzen „mit hochgekrempelten Ärmeln“ und die damit verbundene Priorisierung und neue Strukturierung all Deiner Tätigkeiten, hilft Dir, Fuß in diesem nun notwendigen neuen Alltag zu fassen. Diese Struktur stützt Dich und dient Dir als eine Art Geländer in dieser Zeit. Und vor allem wandelt sich so Dein Gefühl der Fremdbestimmung in ein Gefühl der Selbstbestimmung, Stück für Stück.

• In solchen Umbruch-Phasen solltest Du am Anfang und am Ende eines jeden Arbeitstages Deine Tätigkeiten auf Deine Ziele hin selbstkritisch überprüfen und Deine To-Do´s immer wieder nachjustieren.

Vielleicht ist es Dir auch genauso gelungen? Oder nicht? Falls nicht, nimm diese Zeilen als kleine Akupunkturnadel für die Zukunft und lass Dich, in einer neuen herausfordernden Zeit, wenn es dazu kommt, gleich zu Beginn (!) dieser Phase bei dieser Neustrukturierung unterstützen, von Deiner Führungskraft, von Deinen Kollegen, Freunden oder/und von einem Coach. Wir sind alle unterschiedlich und oft gibt es jemanden im eigenen Umfeld, den wir dafür gut als Sparringspartner anzapfen können. 😉

Kundenbindung in der Krise

Besonders habe ich mich über die vielen Rückmeldungen zu meinen Beiträgen im März „Kundenbindung – jetzt erst recht!“ gefreut. Darin ging es darum, dass Krisen und Schicksalsschläge die Wahrnehmung Deiner Kunden schärfen. Kunden registrieren, genau wie Du und ich auch, in Krisenzeiten sehr aufmerksam, wie sich ihr Umfeld verhält. Wir haben dann alle unsere Antennen besonders weit ausgefahren. Wer meldet sich? Wer taucht ab? Kunden sortieren, genau wie Du und ich, ihr Umfeld in Krisen und bei Schicksalsschlägen neu. Und sie vergessen nicht.
Wie schön, dass es mir gelungen ist, mit diesen Beiträgen ein wenig für Unterstützung zu sorgen und diese Beiträge es auch jetzt noch tun. Solltest Du diese Beiträge verpasst haben, findest Du Sie noch einmal hier.

Für das kurze Video mit dem Corona-Care-Telefonat klicke HIER und für den dazugehörigen Text-Download aus dem Blog-Post zuvor, klicke HIER.

Wenn Du noch nicht mit all Deinen Kunden Kontakt hattest, setze diese Corona-Care-Telefonate unbedingt fort. Auch wenn wir die heiße Corona-Phase vorerst hinter uns gelassen haben, so ist das Thema nach wie vor präsent und Du kannst jetzt leichter als je zuvor etwas für die Kundenbindung tun und im Kopf Deines Kunden eine exklusive Rolle einnehmen. Es lohnt sich auch jetzt noch. Im Video und im Text-Download wird auch deutlich, dass das Thema Vertrieb in diesen Telefonaten keinesfalls schädlich ist, sondern elegant eingebunden werden kann.

Dein aktueller Vertriebsalltag und ein kleiner Ausblick

Vielleicht gehörst Du zu den Verkäufern, die sich sagen: „Gottseidank, jetzt geht es wieder los! Meine Kunden und ich können uns endlich wieder persönlich treffen!“ Sicher hast Du auch Kunden, die das genauso empfinden und sich sicherer und wohler fühlen, wenn sie wieder persönlich von Dir beraten werden. Insbesondere, wenn sie auf Plexiglas-Sicherheit und auf gut gelüftete Räumlichkeiten bei Dir treffen, sie auf ihre Masken verzichten können und auch Deine Mimik komplett wahrnehmen können, werden diese Kunden sich sicher fühlen und zufrieden sein. Diese Face-to-Face-Gespräche werden Dich und Deinen Vertriebsalltag jedoch nicht auslasten, selbst dann nicht, wenn diese Kundenanzahl nach und nach ansteigt.

Denn die ersten Kundenbefragungen zum zukünftigen Kundenverhalten ähneln sich vom Ergebnis her alle: Ein Drittel der Kunden freuen sich, bei ihrem Berater/ihrer Beraterin nun wieder persönlich vorbei kommen zu können und werden diesen Betreuungsweg auch zukünftig als den für sie idealen Weg erachten. Ein Drittel der Kunden schätzen den durch Corona eingeschlagenen Weg der telefonischen Betreuung, der Online-Beratung und den Weg der Email-Kommunikation mehr als zuvor und wollen dabei bleiben. Das verbleibende Drittel ist derzeit noch ambivalent unterwegs, will sich noch nicht festlegen oder schätzt eine Mischung aus allen Kommunikationskanälen. Soweit zum aktuellen Trend. Soweit zu dem, was uns im Vertrieb erwartet.

Unterm Strich lässt sich feststellen: zukünftig werden deutlich mehr Kunden als „vor Corona“ eine Multikanalbetreuung nutzen wollen.

Bereits „vor Corona“ haben etliche Untersuchungen einen derartigen Trend aufgezeigt. Dieser wurde jetzt mit der Krise nicht nur bestätigt, sondern zeigt sich nun deutlich ausgeprägter.

Die Konsequenzen für Dich

Kommen also die ersten Kunden zurück zu Dir in die persönliche Beratung und äußern darüber ihre Freude oder Erleichterung, dass diese Form der Beratung nun wieder möglich ist, mache Dir bewusst: es ist nur ein Teil Deiner Kunden. Mindestens genauso viele Kunden stellen an Dich nun andere Betreuungserwartungen! Sich das bewusst zu machen, ist ein wichtiger Punkt, da wir alle in erster Linie das Wahrnehmen, was unseren eigenen Erwartungen entspricht und den Rest manchmal schlichtweg ausblenden.

Ich bin an sich kein Freund des Wortes „müssen“. Doch die Auswirkungen für Deinen Vertriebsalltag sind klar: Du wirst auf verschiedenen Kanälen Deine Kunden betreuen müssen, um einerseits nicht den Anschluss zu verlieren und andererseits, um genügend Vertriebserfolg generieren zu können. Und Du befindest Dich bereits jetzt mittendrin. Du wirst Dir schon jetzt, mit steigender Tendenz, Zeiten für die Multikanalbetreuung Deiner Kunden in Deinen Alltag integrieren müssen. Du solltest Dir Deinen Alltag entsprechend strukturieren und Dir deutlich mehr feste Telefonie-Zeiten als zuvor gönnen. Auch Deine Multikanal-Kommunikationsfähigkeit solltest Du ausbauen. Dann wirst Du auch zukünftig Deine Vertriebsziele erreichen können.

Vielleicht gefällt es Dir, vielleicht bedauerst Du es – es ist auf alle Fälle ein Fakt. Nimm am besten selbst dafür die Fäden in die Hand und steuere so Deinen Vertriebsalltag und Deinen Vertriebserfolg eigenverantwortlich.

Denn bei allen Veränderungen am Markt gilt für den Vertrieb noch genau das gleiche wie vor 10, 20 oder 30 Jahren: Sorgst Du für Deinen Vertriebserfolg, steigt Dein Maß an Selbstbestimmung! Daran wird sich auch zukünftig nichts ändern.

„Wer aufgehört hat, besser sein zu wollen, hat aufgehört gut zu sein!“ – den Spruch kennst Du sicherlich und für die aktuellen Entwicklungen im Vertrieb bedeutet diese Aussage für viele Verkäufer gerade: die eigene Performance in der Telefonie und in der weiteren Multikanalbetreuung auf den Prüfstein zu stellen.

Solltest Du mit einer Multikanalbetreuung Deiner Kunden bisher nur gelegentlich in Kontakt gekommen sein und/oder Dir die Telefonakquisition bisher nur fokussiert auf Deine bereits treu ergebenen Kunden gegönnt haben, empfehle ich Dir, Deine Fähigkeiten hierzu konsequent und beständig auszubauen, um das Potenzial Deines gesamten Kundenbestandes nutzen zu können.

Viele unserer Kunden spüren gerade, dass hier Investitionen sinnvoll sind. Wir sind bei EQ Dynamics tatsächlich eben intensiv damit beschäftigt, genau hierzu Online-Kurse, Webinar-Ausbildungen und Online-Vertriebstagungen für unsere Kunden zu entwickeln. Für mich sind diese Anfragen ein weiterer Beleg für die bereits begonnenen Veränderungen im Vertrieb.

Ob Du nun zu denen gehörst, die sich sagen, „Okay, ich schätze, ich muss mich da auch noch weiter entwickeln.“ oder ob Du die Ansicht jener vertrittst, die sich sagen: „Genau. Das war mir schon immer klar und ich habe die Multikanalbetreuung meiner Kunden schon längst konsequent in meinen Vertriebsalltag integriert!“ –  Ich wünsche Dir auf alle Fälle viel Erfolg und Freude dabei!

Herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier,

Deine Irena

Was bin ich als Verkäufer wert?

Hallo und Servus aus München!

Nimmst Du Dir unbefristet viel Zeit für Deinen Kunden?

Das ist eine interessante und vielleicht auch provokant anmutende Frage, oder?

Hinter dieser Frage verbergen sich eine ganze Vielzahl weiterer Fragen, wie z.B.: Wie lange dauern Deine Beratungsgespräche? Wie lange sollten sie idealerweise dauern? Führst Du mehrfach Gespräche mit einem Kunden zum gleichen Thema? Führst Du (zu) viele Termine, ohne einen Abschluss zu tätigen? Vereinbarst Du einen Zeit- und Zielrahmen mit Deinen Kunden?

Ich möchte Dich mit diesen Fragestellungen ein wenig aufrütteln und Dir zugleich WERTvolle Gedanken für ein gutes SebstWERTgefühl auf den Weg in Deinen Arbeitsalltag geben. Am Ende dieses Beitrages wirst Du Deinen Wert als Verkäufer errechnen können.

Viele Verkäufer räumen ihren Kunden eine unbegrenzte Zeit für die gemeinsamen Gespräche ein. Sie halten dies für eine Selbstverständlichkeit und für eine Notwendigkeit, weil es für sie ein Ausdruck von Wertschätzung ihren Kunden gegenüber ist.

Werfen wir nun erst einmal einen Blick auf den Kunden. Ist so ein Verhalten wirklich wertschätzend? Kunden kommen selten zu Verkäufern, um ihre Zeit totzuschlagen, sondern Kunden suchen den Kontakt zum Verkäufer oder sagen JA zu einem vom Verkäufer akquirierten Termin, wenn Sie hoffen, dass dieser Termin dafür sorgt, dass ihre Werte erfüllt werden, dass der Verkäufer ihnen Lösungen für ihre Herausforderungen, Probleme und Wünsche liefert.

Glücklich und zufrieden sind sie, wenn dies dem Verkäufer im Gespräch gelingt. Das darf auch sicher mal länger dauern, doch sie sind nicht weniger glücklich, wenn dies auch in einer kurzen Zeitspanne gelingt. Die investierte Zeitspanne ist hierfür unerheblich. Ihre Zufriedenheit hängt nicht von der Dauer des Gespräches ab, sondern vom Ergebnis und sicher auch vom Prozess.

Gelingt es dem Verkäufer in der Kürze die Kundenwünsche zu erfüllen und dabei zugleich herzlich und wertschätzend rüberzukommen, wird manch ein Kunde sogar noch zufriedener aus einem kurzen Verkaufsgespräch gehen.

Denn es gibt eine Vielzahl von Kunden, die in ihrem Alltag den Engpassfaktor Zeit zu bewerkstelligen haben. Diese Kunden lieben Dich noch mehr, wenn Du das Gespräch effizient gestaltest. Beherrscht Du die effiziente Gesprächs-führung, lassen sie sich häufig auch deutlich leichter auf einen Termin mit Dir ein.

Auf den Punkt gebracht, bedeutet das, dass das unbegrenzte Zeitinvestment  sogar  w e n i g e r   wertschätzend für den Kunden ist als eine effizientere Gesprächsführung.

Was führt denn nun zu effizienten Beratungsgesprächen?

  • Pünktlichkeit
  • eine gute Vorbereitung und ein gut organisierter Beratungsplatz
  • die Fähigkeit, souverän mit der Technik umzugehen
  • eine klare Gesprächsstruktur
  • eine klare Gesprächsführung
  • und ein klarer Zeit- und Zielrahmen

Ein klarer Zeit- und Zielrahmen, was ist damit gemeint?

Ein klarer Zeit- und Zielrahmen macht deutlich, was genau Ziel des Gespräches sein wird und mit wieviel Zeitinvestment jeder Gesprächspartner rechnen sollte. Ein klarer Zeit- und Zielrahmen sorgt für Klarheit, Planungssicherheit und für eine effiziente Gesprächsführung. Insbesondere, wenn bereits zuvor formuliert wird,
welche Unterlagen mitzubringen sind.

Was auf den ersten Eindruck vielleicht streng klingt, kann sehr wertschätzend formuliert werden. Die Wirkung ist insbesondere dann eine wertschätzende, wenn der Kunde im Allgemeinen wenig Zeit hat und sowohl Planungs-sicherheit als auch Effizienz schätzt.

Wird ein Zeit- und Zielrahmen vereinbart, ist die Gesprächsführung fast automatisch effizienter. Das kennen wir aus unserem eigenen Alltag. Unter der Woche schaffen wir vieles ganz nebenbei. Wenn wir jedoch Urlaub daheim machen, um endlich mal einiges zu erledigen, was wir bereits längere Zeit vor uns herschieben, stellen viele von uns fest, dass wir deutlich mehr Zeit dafür benötigen. Der Grund liegt auf der Hand: Haben wir mehr Zeit, nutzen wir auch mehr Zeit.  Auch im Kundengespräch tritt dieses Phänomen ein. Haben wir unbegrenzt Zeit für und mit unserem Kunden zur Verfügung, dauern die Gespräche länger.

Ein paar Vorschläge, mit welchen Worten sich ein Zeit-und Zielrahmen sprechen lässt und was hilfreich ist, wenn der Zeitrahmen über- oder unterschritten wird, kannst Du in diesem Download HIER nachlesen.

Damit Du das Thema Zeit- und Zielrahmen im Verkaufsalltag wirklich lebst, benötigst Du hilfreiche Glaubenssätze, wie zum Beispiel diese hier:

  • „Der Kunde schätzt es, wenn er seine Zeit sicher planen kann! Auch wir schätzen es, wenn wir beim Arzt, beim Reifenwechsel, beim Friseur u.a. Dienstleistern genau wissen, wieviel Zeit wir einplanen müssen.“
  • „Kunden haben eh so wenig Zeit. Mit Zeit- und Zielrahmen zu arbeiten, ist wertschätzend und entspricht einem Arbeiten auf gleicher Augenhöhe.“
  • „Meine Zeit ist wertvoll!“ und „Ich bin wertvoll!“

Die letzten beiden Glaubenssätze schauen wir uns jetzt noch einmal genauer an. Weißt Du, was Du wert bist? Kennst Du Deinen Wert pro Stunde?

Das lässt sich sehr leicht ausrechnen. Gönne es Dir doch mal!

Rechne für Dich wie folgt:

Dein komplettes Jahres-Brutto-Gehalt (inklusive Tantieme, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld) multipliziere mit dem Faktor 1,9. In diesem Faktor 1,9 sind sämtliche Lohn-Nebenkosten und weitere Kosten für Deinen Arbeitsplatz, Deine Weiterbildung etc. enthalten. Das Ergebnis ist Dein Dividend.
Diese Summe, diesen Dividend teilst Du nun durch die Anzahl der Netto-Arbeitstage.

Der Urlaub ist bei dieser Arbeitstage-Zahl bereits berücksichtigt. Üblich sind 220 verbleibende Arbeitstage, von denen Du nun weitere Tage für Krankheit und Weiterbildung abziehst. Du ziehst also mindestens weitere 10 Tage von den 220 Tagen ab. Der Divisor sind also (wenn Du keine längeren Fehlzeiten durch Krankheit oder Weiterbildung hast) 210 Tage.

Das Ergebnis dieser Division sind Deine Kosten pro Tag. Jetzt teilst Du das Ergebnis durch Deine tariflichen Arbeitsstunden pro Tag. Als Ergebnis erhältst Du dann Deine Kosten pro Stunde.

Wenn Du wie die meisten Vertriebler weitere Kollegen im Betrieb, die nicht direkt im Verkauf tätig sind, mit zu tragen hast, multiplizierst Du den letzten Wert mal 2. Wenn es gilt, Gewinn zu machen / das Eigenkapital zu erhöhen, multiplizierst Du den letzten Wert statt mit 2 mit 2,5. Die Summe, die Du jetzt errechnet hast, DAS sind Deine Kosten pro Stunde! Und diese Kosten stellen zugleich Deinen Wert pro Stunde dar! Schau Dir diese Zahl an!

Das ist Dein Wert pro Stunde! Sage Dir: „Ich bin …. € pro Stunde wert!“

Hältst Du Dir diesen Wert vor Augen (immer wieder!), wirst Du schon allein deswegen deutlich mehr darauf achten, Deine Zeit im Vertrieb sinnvoll zu verwenden.

Ich freue mich, wenn es mir gelungen ist, Dir mit diesen Zeilen ein noch besseres SelbstWERTgefühl zu vermitteln!
Und noch mehr freue ich mich, wenn Du es für Dich im Verkauf täglich nutzt!

Herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier,
Deine Irena

Die Zeit rast dahin –
3 wohltuende Gegenmittel

Hallo liebes EQ-Netzwerk!

Kennt Ihr das?

Das Jahr hat gefühlt eben erst begonnen und jetzt geht es schon wieder auf Weihnachten zu. Die Uhren scheinen schneller zu ticken denn je. Dieses Phänomen der dahin rasenden Zeit ist tatsächlich gut durchforscht.

Am besten nachvollziehen können wir dieses Phänomen, wenn wir den Verlauf eines Urlaubes betrachten.

Während der ersten Urlaubstage, an denen für uns noch alles neu für uns ist, vergeht die Zeit noch langsam. Es gibt so viel zu entdecken, wir sind voll und ganz fokussiert und sammeln viele neue Erfahrungen. In den allermeisten Fällen erzeugen diese Erlebnisse gute Gefühle in uns. Doch schon nach wenigen Tagen schleichen sich die ersten Urlaubsroutinen ein. Die guten Gefühle gehen weiterhin damit einher, doch die Tage scheinen gleichzeitig immer schneller zu vergehen. Und ehe man sich versieht, ist der Urlaub um.
Ist am ersten Urlaubstag der Weg zum Bäcker im Urlaubsort noch etwas Besonderes, wird diesem Weg nach mehrmaliger Benutzung deutlich weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Von Tag zu Tag wird das Urlaubsumfeld selbstverständlicher, vertrauter und nur noch „nebenbei“ wahrgenommen.

Ein Erklärungsansatz ist also:

NEUE TÄTIGKEITEN/ EINDRÜCKE, sorgen dafür, dass die Zeit vermeintlich langsamer verläuft.

Ein weiterer Erklärungsansatz, der sich ebenfalls von dem obigen Urlaubsbeispiel ableiten lässt, ist folgender: Wenn wir FOKUSSIERT sind, ALSO MIT UNSERER WAHRNEHMUNG „VOLL DABEI“ sind, scheint die Zeit ebenfalls langsamer zu verstreichen.

Diese Erfahrungen, diese Phänomene lassen sich auch nutzen, um den „Tempomaten des Alltags“ ein wenig zu drosseln!

Dazu hier 3 Tipps für Euch:

Tipp 1 – Weniger ist mehr

Viele von uns versuchen, immer mehr Aktivitäten in kürzeren Zeiteinheiten zu verplanen.

Früher sind wir abends ins Theater gegangen und haben uns einfach nur gemütlich darauf eingestimmt. Heute gehen wir vorher noch schnell einkaufen, schauen noch kurz vorher bei den Eltern vorbei und kommen dann just-in-time abgehetzt im Theater an. Hier finden wir einen guten Ansatzpunkt zum Entschleunigen unseres Tages. Wenn wir nur an dieser „300%-Planungs-Stellschraube“ drehen, dann haben wir schon einiges getan. Selbst dann, wenn uns dies nur für unser Privatleben gelingt. Weniger ist hier mehr.
Und mehrere entschleunigte Tage aneinander gereiht sorgen dafür, dass die Zeit gefühlt langsamer vergeht. Das machen sogar die als fleißig wahrgenommenen Bienen und Ameisen so. Kaum zu glauben, doch Bienen und Ameisen machen an 60% des Tages nichts, gar nichts! 😉 Daran sollten wir uns durchaus mal ein Beispiel nehmen.

Tipp 2 – Bewusstheit durch Innehalten und Rekapitulieren

Haltet zwischendrin mal inne. Nutzt Euren ersten Tee oder Kaffee am Arbeitsplatz, Euch vor Augen zu halten, was Ihr am Tage tun werdet und nutzt Eure Mittagspause zum Rekapitulieren und Freuen über das, was Ihr bereits geschafft habt. Dann schaut Ihr mit Vorfreude auf den „Nachmittagsausflug“, also auf die Tätigkeiten, denen Ihr Euch am Nachmittag widmen werdet … wie im Urlaub.

Privat lässt sich diese Bewusstheit für die Dinge, die wir tun, genauso übertragen. Das Rekapitulieren ist hier sogar noch viel einfacher. Wie? Ich bin sicher, dass viele von Euch ihre Erlebnisse mit dem so schnell nutzbaren Smartphone festhalten. Diese Fotos oder Filmchen nutzen sich zum Innehalten und Zurückschauen sehr gut.

Das Innehalten und Zurückschauen verdeutlicht uns, was alles am Tage geschehen ist und lässt uns unsere Tage in der Rückschau bewusster und länger erleben.

Tipp 3 – Dinge in Liebe tun

Diesen Tipp möchte ich mit einem kurzen Märchen einleiten. Leider ist mir der Verfasser nicht bekannt.

Früher lebten in einem Luftschloss die Fröhlichkeit, die Traurigkeit, das Glück, das Wissen, der Reichtum und viele andere Wesen. Eines Tages verkündete das Wissen, dass das Schloss bald abstürzen würde. Also machten alle ihre Flugzeuge startklar. Die Liebe bat die anderen um Hilfe. Doch der Reichtum lehnte ab. „Ich habe alles voller Gold und Diamanten geladen. Da ist kein Platz.“ Die Traurigkeit sagte: „Ich bin so traurig, ich muss alleine fliegen.“ Als die Fröhlichkeit startete, war sie so ausgelassen, dass sie niemanden hörte. Plötzlich ertönte eine Stimme: „Komm, Liebe!“ Die Liebe war so glücklich, dass sie vergaß, ihren Retter nach seinem Namen zu fragen. Später fragte die Liebe das Wissen: „Weißt Du, wer mir geholfen hat?“ „Ja, sicher“, antwortete das Wissen. „Es war die Zeit.“ „Die Zeit?“ fragte die Liebe erstaunt. „Warum hat ausgerechnet die Zeit mir geholfen?“ Das Wissen lächelte: „Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe im Leben ist.“

Diese Weisheit muss ich vermutlich nicht erläutern, wir spüren es immer wieder. Wann immer wir Dinge in Liebe tun, genießen wir diese Zeit intensiver. Wir sind so durchaus in der Lage, uns selbst Zeit zu schenken. Wir können so den Tag, den Monat, das Jahr „gefühlt“ verlängern.

Ein Wochenende, an dem wir neue Dinge erleben, inspirierende oder genussvolle Ausflüge machen, erscheint uns länger als ein Wochenende, in dem wir uns mit Routine-Tätigkeiten beschäftigen. Wochenenden mit Genuss-Erlebnissen, denen wir uns mit Hingabe widmen, fühlen sich  an wie „erste Urlaubstage“.

Diese Genuss-Erlebnisse müssen nicht Events oder Ausflüge sein, die ja, wenn sie zu viel des Guten sind, auch stressen können. Es sollten nur Erlebnisse sein, die auf unsere Werte einzahlen, auf das, was uns wichtig ist, was uns am Herzen liegt. Wichtig ist, dass wir den damit verbundenen Tätigkeiten in Liebe, also mit Hingabe nachgehen. Und das darf und sollte auch in der Woche geschehen, keinesfalls nur am Wochenende.

Mit den Kids spielen, das Einmuggeln auf dem Sofa, das gute Buch, die schöne Musik, der Wein vorm Kamin, das gute Gespräch mit Freunden oder dem Partner. Diese Quality-Zeiten, sofern wir sie bewusst erleben, vermitteln uns das Gefühl von geschenkter Zeit, wenn wir uns ganz darauf einlassen.

Doch sind wir erst einmal im Hamsterrad unterwegs, verlieren wir manchmal das Bewusstsein für diese Alltags-Geschenke, unsere Sinne sind nicht genügend dafür geschärft. Auch in der Rückschau gehen diese schönen Zeiten oft im Strudel von Alltagsroutinen und Alltagshektik unter. Wir spüren stattdessen nur noch, dass die Zeit verrinnt. Wir fühlen uns verplant und fremdbestimmt, ganz einfach, weil wir zu viele Dinge tun, die nicht auf unsere Werte einzahlen. Was bleibt, ist ein Gefühl von latenter Unzufriedenheit.

Natürlich erfordert der Alltag von uns auch Aufgaben, die mit unseren Werten erst einmal nicht sehr viel zu tun haben oder dies nur indirekt. Es geht mir bei diesem Tipp auch nicht um die 100% aller Tätigkeiten, sondern vielmehr darum, dass es uns gut tut, unser Bewusstsein für das zu schärfen, was uns das Gefühl von Zufriedenheit oder gar Glück im Alltag verschafft.

Viele von Euch haben ja den EQ Starter, unseren Online-Kurs, besucht und einige von Euch haben ihn auch bereits abgeschlossen. Im Anschluss daran habt Ihr die Chance, vergünstigt unseren EQ Practitioner-Kurs zu besuchen, der sich intensiv damit beschäftigt, die Fäden für das eigene Leben mehr in die Hand zu nehmen, um noch zufriedener und glücklicher zu leben, durch das Bewusstsein für Eure eigenen Werte, für das, was Euch am Herzen liegt.

Heute und hier möchte ich Euch zumindest für dieses „Zeit-verrinnt“-Problem eine Übung an die Hand geben, die Eure Wahrnehmung für Eure Zeitver(sch)wendung schärft.

Setzt Ihr diese Punkte konsequent um, werdet Ihr merken, dass Ihr deutlich zufriedener sein werdet, weil Eure Zeit dann noch WERTvoller ist und dadurch „gefühlt“ nicht mehr so schnell vergeht. Sofern Ihr in Punkto Quality Time bereits „gut unterwegs“ seid, werdet Ihr Euch bestätigt fühlen, was ja ebenfalls gut tut! Schaut selbst und ladet Euch diese Übung HIER herunter.

In diesem Sinne, wünsche ich Euch eine baldige WERTvolle Adventszeit! Und natürlich freue ich mich, wenn Ihr diese Tipps zur WERTvollen Zeit in Eurem Netzwerk teilt, denn in der Adventszeit tut dieses „Zeit-Gewinn-Bewusstsein“ bestimmt vielen Menschen gut.

Herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier,

Eure Irena Fiedler

PS:

Apropos vergangene Zeit:

Wir haben im Büro gestern festgestellt, dass dieser am 11.11. erscheinende Blogbeitrag der 111te von EQ Dynamics ist.

Wie die Zeit vergeht!!!

„Wollt Ihr schon gehen?“
3 Tipps, wenn Eltern nerven

Hallo liebes EQ-Netzwerk!

Nachdem Ihr in den letzten Wochen von mir etwas zu Zeitengpässen gelesen habt, schreibe ich Euch heute etwas über eine Zielgruppe, die ebenfalls Ansprüche an Euren zur Verfügung stehenden Zeitkuchen stellt: Eure eigenen Eltern.

Auch wenn wir alle bereits mit beiden Beinen im Leben stehen, bleiben wir in den Augen unserer Eltern stets (deren) Kinder.

Vielleicht kennt Ihr sie von Euren Eltern, die irritierten Gesichter, begleitet von der Tonspur „Sieht man Euch auch mal wieder!“, „Was, Ihr wollt schon wieder gehen? Ihr seid doch gerade erst gekommen!“, „Wir wussten schon gar nicht mehr, wie Ihr ausseht!“ oder ähnliche, oft etwas ironisch vorgebrachte Kommentare.

Wenn Euch dieses Szenario betrifft und nervt und Ihr einen weniger stressigen Umgang mit solchen Situationen haben wollt, lest weiter.

Ein Signal will ankommen. Kommt es vermeintlich nicht an, wird das Signal wiederholt und verstärkt. Das betrifft auch unsere Emotionen. Denn Emotionen sind Kommunikationssignale. Viele von Euch werden aus unseren Seminaren oder aus dem lesenswerten Buch von Markus Hornung „Der Abschied von der Sachlichkeit“ hierzu die Metapher von „Jack“ kennen, dem kleinen Neurologen in unserem Kopf, der mit seiner Morselampe einem entgegenkommenden Schiff das Signal schickt, dass sich in dessen Fahrtrichtung voraus ein Eisberg befindet. Er holt solange weitere Funker an Deck und verstärkt das Signal so lange, bis bei ihm angekommen ist, dass das entgegenkommende Schiff die Sache mit dem Eisberg tatsächlich verstanden hat. Genauso verhalten wir uns im übertragenden Sinne, wenn wir emotional sind.

Die Ursachen der Emotionen sind unsere Werte. Leben und spüren wir unsere Werte, sind wir zufrieden. Verletzt jemand unsere Werte, ärgern wir uns und kommunizieren es. Der Ärger ist unsere Haupt-Kommunikations-Emotion. Erst dann, wenn wir merken, dass unser Ärger angekommen ist, beginnt der Ärger sich abzubauen. Insbesondere die Emotion Ärger funktioniert genauso wie das Morsesignal von „Jack“.

Stellen wir fest, dass es keinen Sinn mehr macht, sich weiter zu ärgern, resignieren wir. Wir lassen los, wir beginnen traurig zu sein. Trauer benötigt zum Heilen Zeit. Und irgendwann, wenn genügend Zeit vergangen ist, orientieren wir uns neu, wir erforschen dann die neue Situation nach unserem Loslassen.

Jetzt schauen wir unter diesen Aspekten mal auf Eure Eltern, die Euch mit obigen Kommentaren zum Augenrollen bringen.

Hinter diesen Kommentaren stecken Werte, die Werte Eurer Eltern. Vermutlich lieben sie Euch. Vermutlich sind Ihnen die Werte Familie, gemeinsame Zeit, Kontakt, Miteinander, Aufmerksamkeit o.a. wichtig. Und sie haben konkrete Vorstellungen dazu, an denen sie das Leben dieser Werte festmachen. Unabhängig davon, dass diese Werte ja auch Zeichen einer liebevollen Verbindung sein können, sind sie psychologische und neurowissenschaftliche Wirklichkeiten. Sie gehören (zu) Euren Eltern.

Was also tun? Hier meine Tipps an Euch:

1) Akzeptiert es. Akzeptiert die Werte Eurer Eltern. Diese Werte könnt Ihr nicht ändern. Versöhnt Euch damit. Schaut mit Liebe darauf.

2) Spiegelt Euren Eltern ohne Druck, sondern absolut WERTschätzend zurück, dass bei Euch angekommen ist, was ihnen am Herzen liegt. Dass Ihr verstanden habt, worum es ihnen geht. Und macht deutlich, dass Ihr den Unmut Eurer Eltern spürt. Dann wird das Signal nicht weiter verstärkt, sondern im Gegenteil, sie fühlen sich auf gleicher Augenhöhe wahrgenommen und verstanden.

Beispiel:

„Ich kriege mit, dass Ihr Euch wünscht, dass wir uns deutlich häufiger sehen und mehr Zeit miteinander verbringen. Vielleicht fühlt Ihr Euch sogar lieblos behandelt und ärgert Euch darüber. Euren Unmut deswegen spüre ich schon länger.“

3) Kommuniziert deutlich Eure Werte. So sorgt Ihr für Klarheit, ohne dass Ihr Euch rechtfertigt.

Sobald Eure Botschaft angekommen ist, können Eure Eltern (und in den allermeisten Fällen werden sie es auch tun) selbstverantwortlich die Entscheidung treffen, sich nicht mehr zu ärgern. Sie werden eher in eine Phase der Trauer oder Resignation treten. Diese Phase werden sie durchlaufen und dann werden sie sich mit der „neuen Zeit“ arrangieren und nicht selten dabei sogar kreativ werden.

Beispiel:

„Ich möchte, dass Ihr wisst, dass ich Euch liebe, dass Ihr mir sehr wichtig seid. Auch mir liegt viel an der gemeinsamen Zeit mit Euch, auch mir ist unsere Familie wichtig. Und (nicht „aber“!!) ich merke, dass ich deutlich mehr Zeit als früher für mich alleine/ und für meine Familie benötige. Vielleicht liegt es an meinem Job, vielleicht daran, dass auch ich älter werde. Tatsache ist, ich kann und werde Eure Ansprüche auf gemeinsame Zeit nicht immer erfüllen. Ruhe und Freiheit spielen für meine Balance in meinem Leben eine größere Rolle als früher. Ich freue mich sehr, wenn es Euch gelingt, das zu akzeptieren.“

4) Wiederholt dieses Gespräch gegebenenfalls. Doch verwendet es niemals als manipulative Taktik, Eure Eltern würden es Euch anmerken. Ihr braucht die Haltung „Es ist okay. – Meine Eltern dürfen ihre Ansprüche, ihre Werte haben – und ich auch.“

Nach der Phase des Loslassens passieren häufig spannende Sachen, welche die Eltern-Kind-Beziehung im reifen Erwachsenenalter noch mehr intensivieren.

Für meine Eltern war es zum Beispiel vor 15 Jahren schwer nachvollziehbar, dass ich damals als Single von Lübeck nach München gezogen bin. Insbesondere mein Vater hat darunter gelitten. Wir haben Kämpfe durchlebt und über die obige Kommunikation wieder gut zueinander gefunden. Die Zeiten, die wir – wo auch immer – miteinander verbringen, sind seitdem deutlich fokussierter und intensiver.

Bei Freunden beobachte ich ähnliches. Sie verbringen mit ihren Eltern heute Urlaube, machen Wochenendtrips, genießen gemeinsame ritualisierte intensive Zeiten statt früherer Sonntagsbesuche, die eher Pflichtcharakter hatten.

Und diese WERTvollen Zeiten werden es später sein,  an die wir uns gerne erinnern werden und die unsere Herzen erwärmen, wenn unsere Eltern (möge es noch lange dauern) nur noch Erinnerung sind.

Herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier,
Eure Irena Fiedler

7 konkrete Tipps für mehr Zeit und Balance

Hallo liebes EQ-Netzwerk!

Kennt Ihr das? Ihr hetzt umher wie blöd, versucht ellenlange To-Do-Listen abzuarbeiten und mit Geschäftspartnern und Freunden wenigstens kurze Termine zu ermöglichen. To -Dos und Termine,  To -Dos und Termine,  To -Dos und Termine … sowohl geschäftlich als auch privat.

Ihr seid durchgetaktet. Vielleicht sogar so stark, dass nichts, aber auch gar nichts Unvorhergesehenes passieren darf, weil ansonsten Eure Planung kollabiert.

Ihr habt Sehnsucht nach diesem idealen Moment, nichts mehr vor Euch herschieben zu müssen. Wie schön wäre es z.B., in den Urlaub zu fahren oder ins Wochenende zu gehen und sich selbst sagen zu können: „Alles geschafft – alles erledigt!“ Keinerlei schlechtes Gewissen mehr haben zu müssen. Ach, was wäre das fantastisch!

Es würde das erholsame Abschalten und Auftanken deutlich schneller ermöglichen.

Und gelänge es uns, regelmäßig immer wieder mal „d´accord“ zu sein, unserem Kalender Luft zu verschaffen und auch keine Termine vor uns herschieben zu müssen, würden wir deutlich gesünder leben.

Denn Unerledigtes stresst uns. Das ist im 21. Jahrhundert keine Vermutung mehr, sondern ist nachweislich messbar. Stress macht uns nervös, unzufrieden und häufig genug leider auch krank.
Da sage ich Euch nichts Neues.

Die meisten von uns, beklagen den Ist-Zustand und konstatieren, dass es „früher“ besser war oder dass es immer schlimmer wird!

Einen wirklich lesenswerten Artikel über die Alltags-Wahrnehmung der Menschen im Zeitalter der Beschleunigung findet Ihr hier.

Planungsfreie Zeit ist Luxus.

Doch wie komme ich da raus, wie gelingt es mir, weniger gehetzt unterwegs zu sein, selbst bestimmter den Alltag zu steuern, wie verschaffe ich meinem Kalender und damit auch mir Luft?

Ein paar Tipps hierzu, speziell für Verkäufer, findet Ihr in einem meiner älteren Blog-Posts: „Hilfe, mein Terminkalender ist kaputt!“ Hier geht es zu dem Blogpost.

Heute habe ich für Euch ein paar grundsätzlichere Punkte aufgelistet, die Euch sowohl für Euer privates als auch für Euer berufliches Leben unterstützen werden.

Bitte ladet Euch diese Liste runter oder druckt Sie Euch aus und nutzt sie als Check für Euch!

Bitte hier klicken.

Verschafft Euch somit mehr Zeit und nutzt die Tipps für Euch selbst, für Eure Balance.

Es wird Euch gut tun, da bin ich mir ganz sicher.

Ich selbst gönne mir diese Betrachtung, die sich um die eigenen Werte und Emotionen rankt, regelmäßig und handle danach.

Täte ich es nicht, würde ich durchdrehen.

Da Ihr in Eurem Umfeld sicher auch den einen oder anderen findet, der sein eigenes Hamsterrad permanent beschleunigt, und um den Ihr Euch Sorgen macht, teilt diesen Blog-Post sehr gerne in Eurem Netzwerk. Dankeschön.

In diesem Sinne, passt auf Euch und Eure Lieben auf und bleibt gesund!

Herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier und eine WERTvolle Zeit,

Eure Irena Fiedler

10 Tipps, um Vielredner zu bändigen

Hallo liebes EQ-Netzwerk!

Kennt Ihr das? Euer Gesprächspartner redet ohne Punkt, Komma, Strich. Er oder sie redet wie ein Wasserfall. Ihr selbst kommt einfach nicht zu Wort.

Die Atempausen machen Vielredner leider oft mitten im Satz und nicht am Satzende. Somit nützt es nicht, einfach zu warten, bis der Vielredner einen Satz beendet hat, da nahtlos der nächste Satz anschließt.

Möglicherweise führen diese vielen Worte sogar weg vom Gesprächsziel und Euer Gesprächspartner raubt Euch so Eure wertvolle Zeit.

Sofern noch andere Personen mit anwesend sind, ist es zudem unhöflich den anderen gegenüber, dem Vielredner so viel alleinige Sprechzeit einzuräumen.

Was also könnt Ihr tun, um in dieser Situation möglichst elegant die Führung zu übernehmen und das Gespräch in Eurem Sinne zu steuern?

Hier findet Ihr ein paar Tipps dazu.

Viel Erfolg beim Ausprobieren!

Herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier,

Eure

Irena Fiedler

Emotionales Ergebnis des Loslassens!

Hallo liebes EQ-Netzwerk!

Im folgenden Video seht Ihr, wie es mir mit dem Loslassen, das Irena im letzten Blog empfohlen hat, gegangen ist.

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Herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier in München,

Euer Markus

PS:

Ihr wisst ja, was Ihr tun könnt, wenn Ihr der Meinung seid, dass das Video anderen auch gefallen könnte. 🙂

Den bleiernen Tag mit Priming retten!

Hallo liebes EQ Netzwerk!

Kennt Ihr das? Der Tag fühlt sich an wie Blei. Ihr sehnt den Feierabend oder das Wochenende herbei.

Warum ist das nur so?

Was lässt einige Tage so anstrengend sein?

Vielleicht seid Ihr in die Priming-Falle getappt.

Was sich dahinter verbirgt und was Ihr jeden Tag – insbesondere jeden Morgen – tun könnt, um voller Energie in und durch den Tag zu kommen, erfahrt Ihr in diesem kurzen Video:

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Und HIER findet Ihr dazu noch eine kurze Erklärung, worum es sich bei Priming handelt.

Herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier,

Eure Irena Fiedler

Hurra – meine Mitmenschen tun das, was ich will!

Hallo liebes EQ-Netzwerk!

Ab und zu geschehen noch Zeichen und Wunder:

Die Familie versammelt sich tatsächlich mal pünktlich am Essenstisch!

Ein Kollege macht (endlich) das, was Ihr Euch von ihm wünscht.

Euer Partner überrascht Euch mit Blumen oder anderen selten gezeigten Aufmerksamkeiten.

Ein eher unzuverlässiger Kunde hält sich an eine Vereinbarung.

Ein notorisch unpünktlicher Freund erscheint tatsächlich mal pünktlich zur Verabredung.

… und diese Ereigniskette ließe sich noch fortsetzen.

Die entscheidende Frage lautet: Wie reagiert Ihr, wenn Ihr so etwas erlebt, was tut Ihr, wenn jemand etwas tut, das Ihr Euch schon lange wünscht?

Seid ehrlich! Ihr, wir alle, reagieren in diesen Momenten viel zu oft ironisch! „Wird ja auch langsam Zeit!“ oder „Dass ich das noch erleben darf!“

Das jedoch, meine Lieben, ist – das muss ich jetzt wirklich mal loswerden – allerdings das Dümmste, was wir in diesem Moment tun können.

Emotional intelligent ist es hingegen, sich in all diesen genannten Situationen einfach nur zu freuen. Aufrichtig Freude auszudrücken! Denn Freude – dazu ist sie als Kommunikationssignal da! – verstärkt Verhalten! Der Ausdruck von Freude ist als Verstärker von Verhalten unwiderstehlich.

Drückt Eure Freude in diesen Momenten kongruent aus, gebt ihr Raum, lasst sie wirken! So motiviert Ihr die anderen, das Verhalten zu wiederholen, es also häufiger zu zeigen!

Eigentlich ist es ganz einfach und das hat auch mit meinem Lieblingsbotenstoff Oxytocin zu tun, darüber habe ich hier ja schon häufiger geschrieben.

Habt Ihr einen Hund? Ein Kind? Ich habe hier eine Geschichte für Euch, bei der es absolut sozialverträglich – und im Übrigen neurowissenschaftlich auch korrekt – ist, Hunde und Kinder in einem Atemzug zu erwähnen.

Wenn ein Kleinkind das erste Mal auf´s Töpfchen geht und nicht mehr in die Windel macht oder wenn der Welpe zum ersten Mal auf den Rasen statt ins Wohnzimmer pinkelt, dann freuen wir uns! Und wie wir uns freuen! Wir strahlen den Zwei- oder Vierbeiner an, wir drücken exzessiv unsere Freude aus, einige von uns führen schamanische Freudentänze vor. Und es wirkt, denn das Verhalten wird wiederholt!

Noch ein Beispiel: Wenn wir uns über das Verhalten eines Kleinkindes amüsieren, wird dieses Verhalten ständig wiederholt. Freude wirkt verhaltensverstärkend.

Es ist also lohnenswert, Freude zu zeigen! Eigentlich wissen wir das, wir können es auch, wir nutzen diese Fähigkeit nur viel zu selten in unserem Sinne.

Der Appell lautet also: Erwischt die Menschen in Eurem Umfeld (all die, von denen Ihr Euch etwas wünscht) dabei, wenn sie etwas in Eurem Sinne richtig machen! Und dann freut Euch!

Leider gibt es auch hierbei keine Selbstverständlichkeiten. Euer Umfeld braucht häufig auch hier zusätzlich ein Bewusstsein dafür, welches Verhalten genau bei Euch zur Freude geführt hat, also zur Erfüllung – Ihr erinnert Euch vielleicht, so ist die Freude definiert – Eurer Werte! Die Gesprächsstruktur hierfür kennt Ihr bereits von meinem letzten Blog-Beitrag, es ist die Struktur „Feed-Forward“. Nutzt Sie ruhig auch das eine oder andere Mal für den Ausdruck Eurer Freude.

Zum Schluss habe ich noch eine Metapher für Euch, die zu beiden Blog-Beiträgen passt und die gut zusammenfasst, wie wichtig der Ausdruck des Ärgers und der Freude ist.

Ich hatte diese Metapher – Ihr könnt sie Euch HIER runterladen – verloren und habe sie vor wenigen Tagen von einem Trainerkollegen wieder geschenkt bekommen! Vielen Dank, lieber Olaf! Ich freue mich! J

Viel Spaß beim Lesen und Schmunzeln und herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier in München,

Eure Irena

Ärgert Ihr Euch über andere? Benutzt Feed-Forward!

Hallo liebes EQ Netzwerk!

Sagt, passiert Euch das auch ab und zu? Immer wieder nervt Euch ein bestimmtes Verhalten anderer. Ihr ärgert Euch. Immer und immer wieder.
Vermutlich ist es aber so, dass dieses Ärger auslösende Verhalten der anderen unbeabsichtigt geschieht. Sie merken es vielleicht noch nicht mal. Denn was Euch nervt, ist für andere oft gar nichts Weltbewegendes, also nichts, worüber man sich aufregt.

Für Euch ist es jedoch ein verdammt guter Grund, sich aufzuregen!

Kollegen, Chefs, Kinder, Partner …

Sie alle ticken leider nicht immer so wie wir. Sie verhalten sich in ihrer WERTeigenen Art und Weise und treten Euch damit das eine oder andere Mal in Euren Werte-Vorgarten.

Aus Seminaren, Vorträgen oder Publikationen von uns wisst Ihr: In Eurem Limbischen System führen Werteverletzungen zu einem Cocktail aus hormonellen Botenstoffen und sorgen so für einen Anstieg Eurer Betriebstemperatur. Kurzum, Ihr ärgert Euch, wenn Eure Werte verletzt werden.

Doch zurück zur Ausgangsfrage: Wie lässt sich das denn nun stoppen? Die Antwort ist simpel, doch bevor ich Sie Euch gebe, lasst uns kurz betrachten, wozu wir Menschen überhaupt Emotionen haben.

Emotionen sind Entscheidungsfaktoren und Kommunikationssignale. Der Ärger ist die Emotion der Selbstbehauptung und ist zugleich die Emotion mit dem allerhöchsten Kommunikationsanteil. Mit anderen Worten, der Ärger erfüllt seinen Zweck dadurch, dass er kommuniziert wird. Dazu ist er da. Und damit ahnt Ihr bereits die Antwort auf die obige Frage.

Natürlich könnt Ihr auf das Kommunizieren Eures Ärgers auch verzichten, wenn Ihr denkt, „Es bringt nichts.“ Ihr könnt resignieren und enttäuscht sein.  Das ist Eure Entscheidung. Doch wenn Ihr das Verhalten stoppen wollt, Wiederholungen vermeiden möchtet, kommt Ihr ums dosierte Kommunizieren des Ärgers nicht herum.

Wenn Ihr Euch entscheidet, Euren Ärger nicht zu kommunizieren, Ihr Euch also nicht behauptet, dann bekommt der andere eventuell gar nicht mit, dass sein Verhalten Euch in Euren Werten verletzt. So gibt es auch keine Veranlassung für ihn oder sie, das eigene Verhalten anzupassen. Die Situation kann sich wiederholen, Euer Ärger auch.

Solltet Ihr jetzt denken „Aber der andere sieht/spürt doch, dass ich sauer bin!“,  möchte ich Euch vor einem der klassischsten Missverständnisse in der Kommunikation warnen.

Denn es gibt keine Selbstverständlichkeiten!

Vielleicht bemerkt der andere, dass Ihr nicht gerade erfreut seid.

Vielleicht.

Doch davon auszugehen, dass er oder sie auf jeden Fall mitbekommt, dass Ihr Euch ärgert, was genau der Auslöser für den Ärger ist und was Ihr Euch speziell anders wünscht, das wäre naiv.

Deswegen lautet unsere starke Empfehlung:

Holt Euch die Aufmerksamkeit des anderen ab (er oder sie sollte also „online“ sein!) und beschreibt, was Euch nervt. Sprecht dabei Eure Emotionen direkt an. Und sofern Ihr wisst, was dahinter steckt, benennt dazu noch Eure dahinter liegenden Werte!

Besonders konstruktiv wird der Appell darüber hinaus, wenn Ihr beschreiben könnt, welches Verhalten Ihr Euch stattdessen wünscht. Dann wird aus dem Feedback nämlich ein Feed-Forward.

Zum Beispiel so: „Marc, ich möchte etwas loswerden. Du hast mir zu den letzten beiden Meetings die Cash-Flow-Übersichten angefertigt. Und beide Male lagen sie mir kurz vorm Meeting noch nicht automatisch vor, sondern ich musste sie noch schnell vor dem Meeting bei Dir anfordern. Einmal wäre ich deswegen fast zu spät gekommen. Mir ist es wichtig, vorbereitet und pünktlich im Meeting zu erscheinen. Deswegen ärgert mich so ein Zuarbeiten auf den letzten Drücker. Ich wünsche mir, dass Du mir die Zahlen automatisch einen Tag vor dem Meeting morgens vorlegst, ohne dass ich danach fragen muss. Dann kann ich auch noch in Ruhe einen Blick reinwerfen. Okay? … Danke.“

Diese Gesprächsstruktur liefert dem Gegenüber ein klares Bild darüber, wie es Euch geht und welches konkrete Verhalten dazu geführt hat. Außerdem bietet es ihm die Klarheit darüber, worauf es Euch ankommt.

Er oder sie kann sich fortan besser auf Euch einstellen. Ihr seid berechenbarer und müsst Euch seltener ärgern.

Bei heftigeren Emotionen könnt Ihr auch direkt mit dem Nennen der Emotion beginnen und erst in den folgenden Sätzen die Situation, Eure Werte und Euren Wunsch beschreiben. Die Reihenfolge wird bestimmt von Eurem Bauchgefühl und von der Intensität Eurer Emotion.

Hauptsache, Euer Gegenüber versteht, was genau zur Emotion geführt hat und erkennt, was Euch wichtig ist. Und was Ihr Euch konkret wie anders wünscht. Gebt dem anderen die Chance, das für Euch Notwendige nachzuvollziehen!

Da wir alle in unseren gewohnten Mustern unterwegs sind und alte Gewohnheiten manchmal hartnäckig sind, kann es natürlich sein, dass Ihr mit einem zweiten oder gar dritten, dann noch deutlicherem Ausdruck „nachlegen“ müsst, bis es wirklich funktioniert. Wenn das Ärger auslösende Verhalten des anderen sich partout „nicht abstellt“ und Ihr einfach keine Lust mehr auf die Auseinandersetzung habt, ja dann … habt Ihr immer noch die Möglichkeit zu resignieren. Dann lasst aber auch wirklich los davon.

Ihr kennt ja sicherlich den Spruch „Love it, change it or leave it!“

Wir ergänzen diesen Satz gerne um den Zusatz „… but decide it and be happy!“

Denn wenn Ihr Euch nicht entscheidet, jammert und klagt Ihr aus einer Opferrolle heraus und saugt Euch und anderen automatisch Energie ab.

Wenn Ihr auf das Verhalten des anderen einwirken wollt, seid Ihr bei „change it“ und diese Gesprächsstruktur Feed-Forward – Ihr findet sie HIER zum Download – wird Euch dabei unterstützen.

Eine möglichst ärgerfreie Zeit wünsche ich Euch und wie Ihr das ungeliebte Verhalten anderer mit Hilfe der Basisemotion Freude abstellen könnt, indem Ihr das gewünschte Verhalten emotional verstärkt, das erzähle ich Euch im nächsten Blog!

Herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier in München,

Eure Irena

Ferienzeit – Stauzeit – Nervt´s?

Hallo liebes EQ-Netzwerk!

Die Ferien sind zu Ende. Einige von uns standen in dieser Zeit sicherlich das eine oder andere Mal in einem Stau. Wie war das bei Euch? Hat es Euch genervt oder seid Ihr gelassen geblieben?

Habt Ihr Euch über die überwiegend gesetzten Samstag-Bettenwechsel im Urlaubsgebiet geärgert, über Baustellen in der Ferienzeit oder über die Menge an Urlaubern, die ausgerechnet zur gleichen Zeit am gleichen Ort unterwegs waren wie Ihr?

Vielleicht habt Ihr Euch gar nicht über die Ursachen geärgert, die zum Stau geführt haben, sondern schlichtweg nur über die Tatsache, dass Ihr mittendrin steht?

Ärger ist Stress. Wir wissen alle, dass Stress ungesund ist und vor allem das Herz schädigen kann. Anhaltende berufliche oder private Spannungen können im Laufe der Zeit zu einem Bluthochdruck führen, der zu den größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählt. Ein Urlaub kann hier natürlich ein kleiner positiver Gegenspieler sein. Doch reicht das?

Habt Ihr Euch schon mal gefragt, wann und vor allem wie oft Ihr Euch pro Tag ärgert? Und worüber?

Jetzt nach dem Ferienende werdet Ihr sicherlich auch, vielleicht sogar täglich, im Stau stehen. Ärgert Ihr Euch darüber ebenfalls?

Wir sind ja alle nicht blöd, wir wissen, dass das keinesfalls gesund ist, doch warum hören wir dann nicht auf, uns über Dinge zu ärgern, die sich nicht ändern lassen?

Ich habe dazu eine Idee. Wir machen uns zu selten Gedanken darüber, wie oft wir uns pro Tag über Dinge ärgern, die wir nicht ändern können. Wenn wir uns diese Häufigkeit bewusst vor Augen führen und uns zusätzlich bewusst machen, dass wir uns dadurch jedes Mal ein wenig schaden, erst dann werden wir nachdenklich und arbeiten an unserer Haltung  hierzu.

Eine Kollegin hat mich letztens in ihrem Vortrag an eine bekannte und bei mir in Vergessenheit geratene Achtsamkeits-Übung erinnert, die hierfür sehr hilfreich ist.

Ihr findet sie hier.

Zusätzlich empfehle ich Euch, Euch bewusst zu machen, dass dem ärgerlichen Reiz in den allermeisten Fällen Eure eigene Entscheidung voraus ging. Und dass das aktuelle Erleben, die ärgerliche Situation, nun mal der Preis für diese Entscheidung ist.

Kein Mensch zwingt uns, das Auto als Verkehrsmittel zu wählen. Es war unsere Entscheidung. Kein Mensch zwingt uns, mit tausenden anderen Urlaubern unsere Autofahrt an dem Tage der Mega-Staus anzutreten. Es war unsere Wahl. Auch ein Strafticket für zu schnelles Fahren (vor mir liegt gerade eines) wurde von uns selbst verzapft.

Diese Sammlung an Beispielen ließe sich beliebig fortsetzen.

Vielleicht bereuen wir die eine oder andere Entscheidung, weil wir spüren, der Preis ist  höher ist als wir dachten. Doch wir tragen selbst die Verantwortung dafür.

Anders ausgedrückt:  Lieber seufzen und zu sich innerlich „schade“ sagen, als sich über etwas zu ärgern, was sich nicht mehr ändern lässt. … und was ich mir auch noch selber eingebrockt habe.

Mich lässt dieses Bewusstsein gelassener sein.

In diesem Sinne wünsche ich Euch gelassene und gesunde Zeiten und wünsche Euch erhellende AHA-Erlebnisse bei Eurer obigen Achtsamkeitsübung!

Sonnige Grüße aus dem emotional-intelligenten Hauptquartier,

Eure Irena Fiedler

„Verdammt, mein Terminkalender ist kaputt!“ – Effizient verkaufen!

Hallo liebes EQ-Netzwerk!

Kennen Sie den Witz? „Jetzt habe ich schon 6 Spiegel in meiner Wohnung und keiner funktioniert!“ So geht es vielen Verkäufern mit ihren Terminkalendern und der Termindichte, die sich insbesondere im letzten Monat des Jahres abzeichnet.

Auch mir geht es immer mal wieder so. Die verbleibenden freien Zeitfester schmelzen dahin, wie der erste Schnee und reichen vorne und hinten nicht aus, um mit einer von uns gewünschten Auswahl unserer Kunden noch einmal im alten Jahr in Kontakt zu gehen.

Und dabei sind es gerade die Kundengespräche, die das Herzstück unseres Verkäuferalltages darstellen! Es ist genau das, was uns Freude macht und sicherlich auch der Grund dafür, warum wir Verkäufer geworden sind.

Leider gibt es rund um die Verkaufsgespräche noch so viele andere Dinge zu tun, die erledigt werden wollen.

Haben wir an einem turbulenten Tag ausreichend Zeit für viele Kundengespräche, fühlen wir uns trotz einer feierabend-sehnsüchtigen Erschöpfung gut. Fällt das an einem Tag jedoch deutlich zu kurz aus und gibt es dennoch keine Atempause, sind wir unzufrieden. Meine Bezeichnung für diesen Zustand lautet: der Terminkalender ist kaputt!

Wie lässt sich das ändern – wie reparieren wir unseren Terminkalender?

Werfen Sie hierzu einen Blick in meine Reparaturliste, deren Punkte auch ich mir mindestens zum Jahresende ganz bewusst vor Augen halte! Die Liste beschäftigt sich keineswegs mit dem kleinen und großen “Prioritäten-1×1“, sondern beinhaltet vier konkrete Tipps fürs effiziente Verkaufen, die Sie sofort umsetzen können.

Klicken Sie hier für die Reparaturliste und legen Sie los!

Mit herzlichen Grüßen,

Ihre

Irena Fiedler

Glauben Sie daran, dass es den „geborenen“ Verkäufer gibt?

Wir halten diese Aussage für absoluten Quatsch, schließlich gibt es auch nicht den geborenen Gehirnchirurgen.

Verkaufen wird genauso gelernt wie Führen oder Neurochirurgie … Letzteres hoffentlich weniger auf dem Weg „by-doing“.

Es gibt jedoch Verkäufer, die im Vertrieb mehr Spaß haben als andere und zusätzlich auch noch erfolgreicher sind.

Was machen die, nehmen die Drogen?

Gewissermaßen schon. Denn sie verfügen über ein Handlungsrepertoire, dass sich neuronal und emotional bei ihnen selbst auswirkt. Und darüber hinaus bei Ihren Kunden für eine Resonanz sorgt, die zum Erfolg führt.

Sie müssen Ihre Kunden nicht penetrant überzeugen, sondern erzeugen ein natürliches „Hin zu“ des Kunden zum Abschluss, weil sie effizient, nahbar und fokussiert die Werte des Kunden befriedigen!

Wir nennen dies: Emotionalen Verkauf!

Außerdem unterscheidet die erfolgreichen Verkäufer von den weniger erfolgreichen noch etwas: das positive Wissen, dass das Lernen und die Inspiration im Verkauf nie aufhören.

Unser Tipp für heute: Wann immer Sie jemandem begegnen, der von einem „geborenen“ Verkäufer spricht, nehmen Sie ihn doch ein wenig auf die Schippe und fragen Sie ihn, ob er sich in die Hände eines geborenen Zahnarztes oder Chirurgen begeben würde, auch wenn dieser sein Handwerk nicht explizit gelernt hat.

Sollten Sie Lust haben, die Gruppe Ihrer erfolgreichen Verkäufer auf sozialverträgliche Art und Weise zu vermehren, gönnen Sie diesen doch eine Ladung Inspiration und eine Erweiterung ihres Repertoires zum Thema Emotionaler Verkauf.

Lassen Sie sie an unserer Webinar-Reihe „EQ Selling“ teilnehmen.

Hier finden Sie die Ausschreibung.

Wenn Sie einen ersten Überblick bekommen möchten, besuchen Sie gerne unser Präsentations-Webinar am 13.07.2015 um 09:00 Uhr, wo wir die gesamte Webinar-Reihe ausführlich vorstellen. Hier geht es direkt zur Anmeldung!

Auffi auf´n Berg! Womit anfangen bei einer riesigen To-Do-Liste?

Kennen Sie die Antwort auf die Frage, womit man den Tag beginnen soll, wenn man viel zu tun hat? Sicher, haben wir alle schon hundertmal gehört: Schnapp Dir als Erstes etwas Großes und Schwieriges!

Wir wissen, dass das aus emotional intelligenter Sicht Sinn macht – ist doch die gefühlte Freiheit, danach den ganzen Kleinkram erledigen zu können, ein wesentlicher Motivationsfaktor. Trotzdem fällt uns die Überwindung, es tatsächlich zu tun, oftmals schwer.

Die folgende Geschichte, die wunderbar anschaulich beschreibt, warum es der große Stein sein sollte, ist mir im lesenswerten E-Book „Heute schon produktiv?“ von Norbert Kloiber, einem österreichischen Experten für Effizienz und Online-Kundengewinnung (www.norbert-kloiber.at), begegnet:

Die großen Steine zuerst

Eine weise Lehrerin möchte ihren Schülern eines Tages die Bedeutung von „Effektivität“ anhand eines Beispiels erklären. Sie nimmt dazu einen großen leeren Wasserkrug mit einer sehr großen Öffnung und stellt ihn auf den Tisch vor sich. Danach füllt sie den Krug vorsichtig mit faustgroßen Steinen. Als sie den Krug bis obenhin mit Steinen gefüllt hat und kein Platz mehr für einen weiteren Stein ist, fragt sie, ob der Krug jetzt voll ist. Alle sagen „Ja!“. Die Lehrerin fragt „Wirklich?“, greift unter den Tisch und holt einen Eimer mit Kieselsteinen hervor. Einige davon kippt sie in den Wasserkrug und schüttelt diesen, so dass sich die Kieselsteine in die Lücken zwischen den großen Steinen setzen. Sie fragt die Gruppe erneut „Ist der Krug nun voll?“. Jetzt hat die Klasse sie verstanden und einer antwortet „Wahrscheinlich nicht“.

„Gut“, antwortet sie, greift wieder unter den Tisch und bringt einen Eimer voller Sand hervor. Sie schüttet Sand in den Krug und wiederum sucht sich der Sand den Weg in die Lücken zwischen den großen Steinen und den Kieselsteinen. Anschließend fragt sie: „Ist der Krug jetzt voll?“ – „Nein!“

Nochmals sagt sie „Gut!“. Dann nimmt sie einen mit Wasser gefüllten Krug und gießt das Wasser in den anderen Krug bis zum Rand.

Was lernen wir und die Klasse aus diesem Experiment?

Ganz einfach:

Wenn Du den Krug nicht zuerst mit den großen Steinen füllst, werden sie später niemals mehr hineinpassen!

Und vielleicht merken Sie wie ich, dass diese Geschichte über das Bild eines gefüllten Kruges, in den keine großen Steine mehr hineinpassen, Sie auch emotional dazu motiviert, beim nächsten Mal mit einem großen Stein anzufangen.

Packen wir´s also an und schnappen uns morgen früh einen großen Stein!