Was bin ich als Verkäufer wert?

Hallo und Servus aus München!

Nimmst Du Dir unbefristet viel Zeit für Deinen Kunden?

Das ist eine interessante und vielleicht auch provokant anmutende Frage, oder?

Hinter dieser Frage verbergen sich eine ganze Vielzahl weiterer Fragen, wie z.B.: Wie lange dauern Deine Beratungsgespräche? Wie lange sollten sie idealerweise dauern? Führst Du mehrfach Gespräche mit einem Kunden zum gleichen Thema? Führst Du (zu) viele Termine, ohne einen Abschluss zu tätigen? Vereinbarst Du einen Zeit- und Zielrahmen mit Deinen Kunden?

Ich möchte Dich mit diesen Fragestellungen ein wenig aufrütteln und Dir zugleich WERTvolle Gedanken für ein gutes SebstWERTgefühl auf den Weg in Deinen Arbeitsalltag geben. Am Ende dieses Beitrages wirst Du Deinen Wert als Verkäufer errechnen können.

Viele Verkäufer räumen ihren Kunden eine unbegrenzte Zeit für die gemeinsamen Gespräche ein. Sie halten dies für eine Selbstverständlichkeit und für eine Notwendigkeit, weil es für sie ein Ausdruck von Wertschätzung ihren Kunden gegenüber ist.

Werfen wir nun erst einmal einen Blick auf den Kunden. Ist so ein Verhalten wirklich wertschätzend? Kunden kommen selten zu Verkäufern, um ihre Zeit totzuschlagen, sondern Kunden suchen den Kontakt zum Verkäufer oder sagen JA zu einem vom Verkäufer akquirierten Termin, wenn Sie hoffen, dass dieser Termin dafür sorgt, dass ihre Werte erfüllt werden, dass der Verkäufer ihnen Lösungen für ihre Herausforderungen, Probleme und Wünsche liefert.

Glücklich und zufrieden sind sie, wenn dies dem Verkäufer im Gespräch gelingt. Das darf auch sicher mal länger dauern, doch sie sind nicht weniger glücklich, wenn dies auch in einer kurzen Zeitspanne gelingt. Die investierte Zeitspanne ist hierfür unerheblich. Ihre Zufriedenheit hängt nicht von der Dauer des Gespräches ab, sondern vom Ergebnis und sicher auch vom Prozess.

Gelingt es dem Verkäufer in der Kürze die Kundenwünsche zu erfüllen und dabei zugleich herzlich und wertschätzend rüberzukommen, wird manch ein Kunde sogar noch zufriedener aus einem kurzen Verkaufsgespräch gehen.

Denn es gibt eine Vielzahl von Kunden, die in ihrem Alltag den Engpassfaktor Zeit zu bewerkstelligen haben. Diese Kunden lieben Dich noch mehr, wenn Du das Gespräch effizient gestaltest. Beherrscht Du die effiziente Gesprächs-führung, lassen sie sich häufig auch deutlich leichter auf einen Termin mit Dir ein.

Auf den Punkt gebracht, bedeutet das, dass das unbegrenzte Zeitinvestment  sogar  w e n i g e r   wertschätzend für den Kunden ist als eine effizientere Gesprächsführung.

Was führt denn nun zu effizienten Beratungsgesprächen?

  • Pünktlichkeit
  • eine gute Vorbereitung und ein gut organisierter Beratungsplatz
  • die Fähigkeit, souverän mit der Technik umzugehen
  • eine klare Gesprächsstruktur
  • eine klare Gesprächsführung
  • und ein klarer Zeit- und Zielrahmen

Ein klarer Zeit- und Zielrahmen, was ist damit gemeint?

Ein klarer Zeit- und Zielrahmen macht deutlich, was genau Ziel des Gespräches sein wird und mit wieviel Zeitinvestment jeder Gesprächspartner rechnen sollte. Ein klarer Zeit- und Zielrahmen sorgt für Klarheit, Planungssicherheit und für eine effiziente Gesprächsführung. Insbesondere, wenn bereits zuvor formuliert wird,
welche Unterlagen mitzubringen sind.

Was auf den ersten Eindruck vielleicht streng klingt, kann sehr wertschätzend formuliert werden. Die Wirkung ist insbesondere dann eine wertschätzende, wenn der Kunde im Allgemeinen wenig Zeit hat und sowohl Planungs-sicherheit als auch Effizienz schätzt.

Wird ein Zeit- und Zielrahmen vereinbart, ist die Gesprächsführung fast automatisch effizienter. Das kennen wir aus unserem eigenen Alltag. Unter der Woche schaffen wir vieles ganz nebenbei. Wenn wir jedoch Urlaub daheim machen, um endlich mal einiges zu erledigen, was wir bereits längere Zeit vor uns herschieben, stellen viele von uns fest, dass wir deutlich mehr Zeit dafür benötigen. Der Grund liegt auf der Hand: Haben wir mehr Zeit, nutzen wir auch mehr Zeit.  Auch im Kundengespräch tritt dieses Phänomen ein. Haben wir unbegrenzt Zeit für und mit unserem Kunden zur Verfügung, dauern die Gespräche länger.

Ein paar Vorschläge, mit welchen Worten sich ein Zeit-und Zielrahmen sprechen lässt und was hilfreich ist, wenn der Zeitrahmen über- oder unterschritten wird, kannst Du in diesem Download HIER nachlesen.

Damit Du das Thema Zeit- und Zielrahmen im Verkaufsalltag wirklich lebst, benötigst Du hilfreiche Glaubenssätze, wie zum Beispiel diese hier:

  • „Der Kunde schätzt es, wenn er seine Zeit sicher planen kann! Auch wir schätzen es, wenn wir beim Arzt, beim Reifenwechsel, beim Friseur u.a. Dienstleistern genau wissen, wieviel Zeit wir einplanen müssen.“
  • „Kunden haben eh so wenig Zeit. Mit Zeit- und Zielrahmen zu arbeiten, ist wertschätzend und entspricht einem Arbeiten auf gleicher Augenhöhe.“
  • „Meine Zeit ist wertvoll!“ und „Ich bin wertvoll!“

Die letzten beiden Glaubenssätze schauen wir uns jetzt noch einmal genauer an. Weißt Du, was Du wert bist? Kennst Du Deinen Wert pro Stunde?

Das lässt sich sehr leicht ausrechnen. Gönne es Dir doch mal!

Rechne für Dich wie folgt:

Dein komplettes Jahres-Brutto-Gehalt (inklusive Tantieme, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld) multipliziere mit dem Faktor 1,9. In diesem Faktor 1,9 sind sämtliche Lohn-Nebenkosten und weitere Kosten für Deinen Arbeitsplatz, Deine Weiterbildung etc. enthalten. Das Ergebnis ist Dein Dividend.
Diese Summe, diesen Dividend teilst Du nun durch die Anzahl der Netto-Arbeitstage.

Der Urlaub ist bei dieser Arbeitstage-Zahl bereits berücksichtigt. Üblich sind 220 verbleibende Arbeitstage, von denen Du nun weitere Tage für Krankheit und Weiterbildung abziehst. Du ziehst also mindestens weitere 10 Tage von den 220 Tagen ab. Der Divisor sind also (wenn Du keine längeren Fehlzeiten durch Krankheit oder Weiterbildung hast) 210 Tage.

Das Ergebnis dieser Division sind Deine Kosten pro Tag. Jetzt teilst Du das Ergebnis durch Deine tariflichen Arbeitsstunden pro Tag. Als Ergebnis erhältst Du dann Deine Kosten pro Stunde.

Wenn Du wie die meisten Vertriebler weitere Kollegen im Betrieb, die nicht direkt im Verkauf tätig sind, mit zu tragen hast, multiplizierst Du den letzten Wert mal 2. Wenn es gilt, Gewinn zu machen / das Eigenkapital zu erhöhen, multiplizierst Du den letzten Wert statt mit 2 mit 2,5. Die Summe, die Du jetzt errechnet hast, DAS sind Deine Kosten pro Stunde! Und diese Kosten stellen zugleich Deinen Wert pro Stunde dar! Schau Dir diese Zahl an!

Das ist Dein Wert pro Stunde! Sage Dir: „Ich bin …. € pro Stunde wert!“

Hältst Du Dir diesen Wert vor Augen (immer wieder!), wirst Du schon allein deswegen deutlich mehr darauf achten, Deine Zeit im Vertrieb sinnvoll zu verwenden.

Ich freue mich, wenn es mir gelungen ist, Dir mit diesen Zeilen ein noch besseres SelbstWERTgefühl zu vermitteln!
Und noch mehr freue ich mich, wenn Du es für Dich im Verkauf täglich nutzt!

Herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier,
Deine Irena

Warum Rechtfertigungen Mist sind!

Hallo und Servus aus München!

Gehen Dir Menschen, die sich ständig rechtfertigen, auch so auf die Nerven?

Bist Du sicher, dass Du nicht dazu gehörst?

Im folgenden Video gebe ich meinen scharfen Senf zu einem in unseren Seminaren und Coachings immer wiederkehrenden höchst emotionalen Thema:

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HIER findest Du eine Aufstellung, mit der Du für Dich herausfinden kannst, ob und wie stark Du selbst ab und zu im Rechtfertigungsmodus bist. Besonders bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei meiner Teilnehmerin Angela Kolms aus Lübeck für Ihre ausgesprochen wertvollen Ideen und Ergänzungen zu den beiden dort aufgeführten Modi, die sie mir nach dem von ihr besuchten Seminar zur Verfügung gestellt hat.

Herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier in München,

Dein Markus

Erstellst Du „Ene-mene-muh“- Angebote?

Hallo und Servus aus München!

Heute lehne ich mich an meinen Blog-Post vom Oktober 2018 an. Darin ging es um eine Strategie, die Dir Zeit und Nerven spart, wenn es um das Eintüten von Angeboten geht, die Du Deinem Kunden auf seinen Wunsch hin erstellt hast. Der Beitrag hieß „Nie wieder Angeboten hinterher telefonieren – so geht´s!“ und Du findest ihn HIER. Dieser Beitrag hat viel Resonanz erhalten und auch die Diskussion angeregt, was Du tun kannst, wenn Du eine Angebotsanfrage lediglich per Email erhältst und Deine einzige Kontaktinformation zum Kunden dessen Emailadresse ist. Diese Frage hat viele Leser bewegt.

Natürlich gibt es Branchen, in denen eine derartige Email-Anfrage zu Produktangeboten übliches Tagesgeschäft ist. Dort ist der Weg, ein Angebot per Email anzufordern und ebenso zu erhalten, absolut normal.

Doch im Zeitalter der Digitalisierung nehmen die Anfragen nach Angeboten per Email auch in Branchen und bei Produkten zu, zu denen eine vorherige telefonische Beratung notwendig ist. Die Differenzierungsmöglichkeiten der Angebote bieten hier zu viel Raum für Spekulation und es ist für ein passgenaues Angebot unbedingt das Ermitteln der genauen Werte und Wünsche Deines Kunden notwendig! Außerdem ist Dir bewusst, dass Du bei jedem Angebot ja auch Dich, Deine Verkäuferpersönlichkeit und Deinen Service mit verkaufst. Wie willst Du also damit punkten, wenn Du diese Trümpfe alle nicht ausspielen kannst?

Du weißt bei einer solchen Bitte um ein Angebot kaum etwas über Deinen Kunden. Weder welches Ziel er mit dem gewünschten Angebot verfolgt, noch worauf er besonders wert legt oder was genau Dein Angebot „können muss“, damit er vollends zufrieden ist. Denn abgesehen von ein paar Zahlen, Daten, Fakten, die Dir der Kunde in seiner Email mitgeteilt hat, ist Dein Kunde ja schlichtweg noch eine Black-Box für Dich.

Auch hast Du kein Gefühl dafür, was Dein Kunde für ein Typ ist und welche Darstellungsform für ihn die Attraktivste ist. Wenn wir ein Angebot zusenden, ist es immer hilfreich zu wissen, welche Punkte im Angebot für den Kunden besonders hervorzuheben sind, also an welchen Stellen des Angebotes für den Kunden individuelle und entscheidende Erklärungen notwendig sind.

Du bist also ziemlich blank, wenn es darum geht, ein passgenaues individuelles Angebot zu erstellen.

Was machst Du also? Sitzt Du bei der Angebotserstellung vor Deinem Bildschirm und machst „Ene, mene, muh …“? Erstellst Du das Angebot dennoch? Wählst Du auf gut Glück eine Variante aus und mailst sie Deinem Kunden?

Wenn Du mich fragst, ist das keine gute Idee. Eine Angebotserstellung, mit der ja immer auch ein Zeitaufwand verbunden ist, macht in meiner Welt nur dann Sinn, wenn das Angebot bestens auf den Kunden zugeschnitten ist, auf seinen Typus und seine Werte!

Was also tun? Ich empfehle Dir, bleibe Dir und Deinem Anspruch treu. Lass es! Ein „Ene, mene, muh“-Blindflug-Angebot ist nicht Dein Stil, davon gehe ich einfach mal aus, sonst würdest Du diese Zeilen nämlich gar nicht lesen.

Investiere nur dann Zeit in das Angebot, wenn Du den Eindruck hast, dass Dein Kunde ernsthaft an einem individuellen Angebot interessiert ist und bereit ist, mindestens Zeit für ein kurzes Telefonat mit Dir zu investieren. Dieses kurze Telefonat, gibt Dir zumindest die Möglichkeit, Deinen Kunden ein wenig zu erspüren und die Wünsche und Werte Deines Kunden zu ermitteln.

Kommunizierst Du diese Erwartungshaltung kundenorientiert, setzt Du zugleich eine Duftmarke, die dem Kunden verdeutlicht, dass Ihr Euch auf gleicher Augenhöhe befindet.

Und wenn der Kunde überhaupt nicht darauf reagiert? Was dann? Dann vergiss ihn! Dann ist die Anfrage vermutlich aufgrund eines halbherzigen Gedankens des Kunden entstanden, nach dem Motto „Ach, da frage ich mal locker an, einfach mal so, mal sehen.“ Oder Dein Angebot wäre vielleicht nur ein Angebot von vielen angeforderten Angeboten gewesen und hätte dem Kunden nur für ein anstehendes Beratungsgespräch mit einem anderen Berater zur Vorbereitung oder zum Vergleich gedient.

Du fragst Dich, wie man das schreiben könnte? HIER findest Du Textvorschläge von mir für ein Email-Trio an den Kunden. Die Texte unterstreichen einerseits Dein Selbstverständnis, sie übermitteln sozusagen „Deine Duftmarke“ und sie sind andererseits mit jedem Wort herzlich und kundenorientiert formuliert. Sie drücken aus, dass Du gerne für den Kunden da bist und Dich gerne seiner annimmst, SOFERN Du Deinen Anspruch als Verkäufer auch leben darfst. Du agierst so charmant und bestimmt zugleich. Ein wahrlich interessierter Kunde wird darauf einsteigen und ein Kunde, dessen Interesse nicht ausreicht, wird sich darauf vermutlich nicht melden. Er wird Dich so jedoch als kompetenter und kundenorientierter Berater in Erinnerung behalten. Das ist doch auch was, oder?

Ganz wichtig: Um diesen Effekt zu erreichen, musst Du jedoch eine zusätzliche wichtige Grundvoraussetzung erfüllen, und zwar auf die Kundenanfrage innerhalb von 24 Stunden zu reagieren! Willkommen im 4.0-Zeitalter!

Nutze die Textvorschläge für Dich, gerne auch mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Denn dieses Vorgehen stärkt Dein Selbstwertgefühl, lässt Dich effizienter sein und ist darüber hinaus sinnvoll – für Dich UND für Deinen Kunden!

Herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier aus München,

Deine Irena

Die dümmste Frage der Welt

Hallo und Servus aus München!

Meine beiden letzten Videoblogs zum dümmsten Satz der Welt (Klicke HIER !) und zum wichtigsten Satz Deines Lebens (Klicke HIER !) haben einige von Euch daran erinnert, dass ich mich in meinen Seminaren und Vorträgen bisweilen auch über die „dümmste Frage der Welt“ echauffiere. Und da sich das geradezu anbietet (und dies gleichzeitig eine wunderbare Überleitung zum nächsten Video liefert, in dem es um das Thema Rechtfertigungen gehen wird), folgt hier quasi der dritte und letzte Teil der Serie bemerkenswerter Sätze und Fragen … diesmal mit eben jener Frage, die mir seit Beginn meiner Tätigkeit als Trainer immer wieder über den Weg läuft und die ich für unsagbar dämlich halte.

Take a look!

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Teile diesen Beitrag besonders gerne mit Menschen, die eben diese Frage immer wieder mal stellen … und sollte ich Dich irgendwann einmal live treffen und Dich fragen, warum Du das Video NICHT gesehen hast, dann darfst Du mir deutlich den Spiegel vorhalten!

Herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier,

Dein Markus

Resilienz durch emotionales Total Quality Management!

Hallo liebes EQ Netzwerk!

Heute habe ich einen Videoimpuls für Euch, in dem ich beleuchte, wie ungemein wichtig beim Anerkennen von Leistungen die richtige Wortwahl ist.

Dies gilt insbesondere dann, wenn wir bei Kindern, Partnern und Mitarbeitern – also bei allen Menschen, denen wir bisweilen Rückmeldungen über ihre Leistungen geben – nachhaltig deren Selbstwert, Resilienz und Ich-Stärke fördern wollen.

Take a look and have fun:

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Wie im Video versprochen HIER der Link zum Artikel sowie HIER und HIER die beiden Buchempfehlungen.

Herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier,

Euer Markus

Selbstvertrauen entwickeln leicht gemacht!

Hallo liebes EQ-Netzwerk!

Heute gibt es einen ebenso kurzen wie genialen Tipp zu einer der uns am häufigsten gestellten Fragen.

Etliche Teilnehmer unserer Seminare interessieren sich nämlich dafür, wie sie es schaffen können, mehr Selbstvertrauen zu bekommen.

Für viele Menschen da draußen scheint das eine wirkliche Herausforderung zu sein … obwohl ich durchaus der Meinung bin, dass grundsätzlich zu viele Zeitgenossen herumlaufen, die ein aus mir unerfindlichen Gründen vollkommen überzogenes Selbstvertrauen haben. Einige besonders hartnäckige Exemplare treten – sich damit in fast allen Fällen zum Affen machend – bei Bohlen, Klum und Co. auf.

Gleichwohl empfehle ich denjenigen, die ernsthaft an ihrem Selbstvertrauen arbeiten wollen, Folgendes:

Halte Dich unbedingt – und insbesondere bei Kleinigkeiten! – an die Vereinbarungen, die Du mit Dir selbst getroffen hast!

In etwas anderen Worten:

Tu das, was Du Dir selbst vornimmst!

Tu das, was Du Dir selbst sagst, dass Du tun wirst!

Wie ich darauf komme?

Nun, machen wir uns kurz klar, woher Vertrauen in einen anderen Menschen kommt!

Neben der bekannten Formel „Vertrauen = Sympathie x Zeit“ besteht ein exzellenter Weg, Vertrauen aufzubauen, darin, als jemand wahrgenommen zu werden, der tut, was er sagt.

Wir vertrauen also grundsätzlich Menschen, die wir mögen.

Und:

Wir vertrauen Menschen, deren Worte mit ihren Taten übereinstimmen.

Wir vertrauen Menschen, die das tun, was sie sagen und ankündigen.

Die Kehrseite:

Wir verlieren das Vertrauen – der andere verliert seine Glaubwürdigkeit – wenn wir jemanden dabei ertappen oder erleben, dass er etwas sagt oder ankündigt und es dann nicht – oder noch schlimmer: das Gegenteil davon – tut.

Wir misstrauen Menschen, die nicht das tun, was sie sagen oder was sie ankündigen!

Wen wundert es, dass diese einfachen Prinzipien auch bei uns selbst zuschlagen?

Jetzt werden einige von Euch sagen: „Na ja, Vereinbarungen mit anderen zu brechen geht natürlich nicht in Ordnung, aber mir selbst gegenüber muss ich doch nicht so streng sein!“

Falsch!

Dein Unterbewusstsein (also die Instanz, die größtenteils für die Verwaltung Deines Selbstvertrauens zuständig ist) reagiert genauso empfindlich, wie jemand anders, der mitbekommt, dass Du nicht das tust, was Du sagst.

Und es gibt für Dein Selbstvertrauen nichts Desaströseres, als ein Unterbewusstsein, das mitbekommt, dass Du Dich nicht an Deine eigenen Vereinbarungen hältst.

Also nochmal, es läuft im Wesentlichen auf zwei Dinge hinaus.

Zum einen: Sei Dein bester Freund! Hab Dich gern!

Zum anderen: Wenn Du Dir etwas vornimmst – und das beginnt bei den kleinen Dingen des Alltags und endet bei den großen Plänen des Lebens – dann TU es!

Wenn Du mutig bist, dann frag Dich einfach jedes Mal, wenn Du aus Faulheit, Trägheit oder Lustlosigkeit eine Vereinbarung nicht einhältst, die Du mit Dir selbst getroffen hast:

„Würde ICH jemand anderem, der diese Vereinbarung – vielleicht sogar wiederholt – bricht, weiterhin vertrauen?“

„Würde JEMAND, mit dem ich diese Vereinbarung – vielleicht sogar wiederholt – breche, mir weiterhin vertrauen?“

Siehst Du!

Also lass es einfach, halte Dich an die Vereinbarungen mit Dir selbst und gib Deinem Unterbewusstsein das gute Gefühl, dass es mit jemandem zu tun hat, dem es vertrauen kann!

Das Ergebnis ist Selbstvertrauen!

Viel Vergnügen beim Einhalten der Vereinbarungen mit Euch selbst wünscht mit herzlichen Grüßen aus dem emotional intelligenten Hauptquartier,

Euer Markus Hornung

Es GIBT Fragen, die Ihr nicht beantworten solltet – wenn Ihr Eure Selbstachtung behalten wollt!

Liebes EQ-Netzwerk!

Heute habe ich einen kleinen ermutigenden Impuls – oder sollte ich sagen, eine Empfehlung? – zum Thema Selbstachtung für Euch.

Und zwar geht es darum, einige Fragen zu betrachten, die Ihr – zumindest wenn Ihr Euch nicht in endlosen Rechtfertigungsorgien verlieren wollt – auch gerne mal zurückweisen dürft.

Dieses Thema klingt in unseren Seminaren zwischendurch immer wieder durch und ich ergriff vor ein paar Tagen die Gelegenheit, es in einem anderen Kontext in deutliche Worte zu fassen.

Und zwar war ich letztes Wochenende in Köln als Teilnehmer auf einer Weiterbildungs-Veranstaltung. Es ging um die neurowissenschaftlichen Aspekte der Wahrnehmung und dabei unter anderem um die große Bedeutung unseres Gedächtnisses für die Art, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen. Und in diesem Zusammenhang stellte eine Teilnehmerin die folgende – mein Wertesystem in Wallung bringende – Frage:

„Ich habe ein gute Freundin, die sich ziemlich häufig darüber ereifert, dass ich mich nicht an die gleichen gemeinsam erlebten Situationen erinnern kann wie sie. Und die mich dann immer fragt, warum das so ist. Und wenn ich dann sage, dass ich es nicht weiß, dann wird sie sauer und beendet die Diskussion mit der schnippischen Bemerkung, dass mir die gemeinsamen Erlebnisse mit ihr dann halt einfach nicht wichtig genug seien. Was soll ich tun?“

Die sich anschließende Diskussion zeigte, dass es offenbar viele Zeitgenossen gibt, die sich durch derlei Fragen komplett aus der Reserve und in die Rechtfertigung locken lassen, was dazu führt, dass sie sich jetzt die aberwitzigsten Erklärungen aus den Fingern ziehen.

Mein Tipp dazu:

Vergesst es!

Warum?

Ganz einfach:

Weil Ihr solche Fragen in 99 Prozent aller Fälle nicht beantworten könnt!

Mal ehrlich, wer von uns ist in der Lage, ohne Rechtfertigungsorgie oder Zuhilfenahme phantastischer (im Sinne von „phantasievoll erfundener“!) Erklärungen Fragen zu beantworten, die mit den Worten „Warum hast Du nicht …“ oder „Warum kannst Du nicht …“  beginnen?

Es GIBT unbeantwortbare Fragen und ich lade Euch ein, kurz über die folgenden Beispiele nachzudenken und Euch zu fragen, ob Ihr Euch und Eurer Umwelt die Beantwortung tatsächlich zumuten wollt und vor allem, was damit erreicht sein soll:

  • „Warum hast Du nicht etwas anderes gemacht?“
  • „Warum bist Du nicht anders?“
  • „Warum kannst Du Dich daran nicht erinnern?“
  • „Warum weißt Du das nicht mehr?“

Fällt Euch etwas auf?

Derartige Fragen lassen sich seriös oder „wahrheitsgemäß“ nicht beantworten!

Will ich mich oder wollt ihr Euch tatsächlich dazu zwingen lassen, die folgenden – richtigen – Antworten zu geben?

Um damit eine neue „Warum?“-Runde einzuläuten?

  • „Weil es mir nicht eingefallen ist!“
  • „Weil ich – zumindest im Augenblick noch – so bin wie ich bin!“
  • „Weil ich es mir nicht gemerkt habe!“
  • „Weil ich es vergessen habe!“

Stimmt Ihr mit mir überein, dass unsere Neigung, derlei Fragen zu beantworten, unsere Selbstachtung untergräbt?

Das Einzige, was diese Fragen erzeugen, ist ein gnadenloser Rechtfertigungsdruck.

Können wir uns nicht ab und zu die Freiheit nehmen, zu denken: „Eine solch dämlich gestellte Frage beantworte ich nicht!“ und dies dann auch tatsächlich zu tun?

Das war´s schon für heute, über Kommentare freut sich mit  aufrührerischen Grüßen aus dem emotional intelligenten Hauptquartier in München,

Euer Markus Hornung

PS für die etwas Konfrontativeren unter Euch:

EINE Sorte tatsächlich ohne Verneinung gestellter Fragen beantworte ich übrigens auch nicht:

„Warum ist Dir das wichtig?“ beziehungsweise „Warum legst Du darauf Wert?“

Denkt mal darüber nach, warum auch diese ohne Rechtfertigung oder blanken Erfindungsreichtum nicht beantwortbar sind …