7 Empathie-Hacks aus der Arztpraxis

Hallo und Servus aus München!

Wie oft bist Du Patient? Oder anders gefragt – in wie vielen unterschiedlichen Praxen lässt Du Dich behandeln?

Die meisten von uns kommen auf mindestens 3 und bis zu 10 Ärzte und Praxis-Teams, mit denen sie regelmäßig zu tun haben.

Welchen Arzt, welches dieser Praxisteams würdest Du niemals eintauschen? Welche sofort und uneingeschränkt weiterempfehlen?

Und warum?

Lass mich raten … neben z.B. Kompetenz, Freundlichkeit, zur Verfügung gestellter Zeit und Pünktlichkeit ist es immer auch der Faktor Empathie.

Ich behaupte sogar: Ohne Empathie keine Treue und erst recht keine Weiterempfehlung.

Und ich gehe noch einen Schritt weiter: Das gilt nicht nur für Ärzte und ihre Teams, sondern es gilt ebenso für alle Verkäufer, Coaches, Gastronomen, es gilt beim Netzwerken, im Freundeskreis, in der Familie, …

Du wirst noch jede Menge weitere Rollen und Kontexte finden, in denen Empathie den entscheidenden Qualitäts-Unterschied in Beziehungen macht!

Wie gewaltig der Unterschied ist, wurde mir bei meinem letzten Arztbesuch wieder bewusst, welcher mich an weitere Praxiserlebnisse ganz anderer Art im letzten Jahr erinnerte.

Aber bevor wir konkret werden: Was genau ist nochmal Empathie?

Auf deutsch: Einfühlungsvermögen.

Kurzdefinition: Die Fähigkeit und die Bereitschaft, die Gefühle anderer Menschen wahrzunehmen und zu verstehen.

Jetzt aber: Was Du als Patientin über Empathie lernen kannst!

Lesson learned No. 1

Da gab es letztes Jahr noch die Ärztin, die sich offenbar wirklich viel Zeit nahm für ihre Patienten. So viel, dass ich grundsätzlich länger als 30 Minuten im Wartezimmer verbrachte, obwohl ich pünktlich war. Wenn ich dann im Beratungszimmer saß, wusste ich, warum. Sie verwendete sehr frühzeitig sehr viele Worte, um Verständnis für meine (noch nicht vollständig beschriebene) Situation zu signalisieren. Allerdings ging es dabei bereits nach 1 Minute nicht mehr um mich, meine Situation und meine noch nicht gestellten Fragen, sondern um ihre eigene Geschichte und die Geschichten anderer Patienten.

Sorgte das für Nähe zwischen uns? Nein!

Sorgte das für Klarheit und Sicherheit bei mir? Nein!

Sorgt das für Effizienz im Gespräch? Definitiv nicht!

Nur damit wir uns nicht missverstehen: Ich halte diese Ärztin durchaus für kompetent. Und doch bin ich heute nicht mehr ihre Patientin.

Ebenso habe ich keinen Kontakt mehr zu einer ehemaligen Bekannten, deren Lieblingssatz war: „Ich weiß genau, wie Du Dich fühlst.“ Diesen Satz untermauerte sie jedes Mal mit einer ausführlichen eigenen Geschichte, die allerdings oft sehr wenig mit meinem Thema zu tun hatte. Da half auch nicht, dass sie wirklich gut erzählen konnte.

Was lässt sich daraus über Empathie lernen?

  • Halt die Klappe und hör zu!
    60% Zuhören, 20% Fragen stellen, 20% Anerkennen/ Ideen/ Informationen – probier‘ es mal mit diesem Verhältnis!
  • Empathie und Effizienz schließen einander nicht aus.
    Im Gegenteil, Empathie kann dafür sorgen, dass Du Dir und Deinem Gegenüber wertvolle Zeit schenkst! Je besser Dein Verständnis der Situation ist, desto hochwertiger wird die Essenz, die Dir zu sagen übrigbleibt.
  • Ein guter Empath würzt das Hauptgericht, zu dem er geladen wurde, und macht daraus keine Vorspeise.
    Deine Geschichten vermitteln nur dann Empathie, wenn sie wirklich passen, wenn sie Zuversicht, Perspektivwechsel oder Ideen schenken und wenn sie die Betroffenheit Deines Gegenübers würdigen mit Kürze und Würze.

Wenn ich mit Führenden Kollegiale Beratung mache und wir identifizieren, welche Art von Sharing für den Fallbringer wirklich wertvoll ist, dann üben wir genau diese Aspekte von Empathie – aber richtig!

Lesson learned No. 2

Mein letzter Arztbesuch war im Hinblick auf Empathie ebenfalls, jedoch auf ganz andere Art, bemerkenswert. Kaum hatte ich im Wartezimmer Platz genommen, rief mich eine Arzthelferin auf und stellte sich selbst namentlich vor. Sie würde mich bei meiner Routine-Untersuchung neben dem Arzt federführend begleiten.

Zunächst führte sie mich zu meinem behandelnden Arzt. Dieser ermittelte in unserem Vorgespräch mit wenigen Fragen, was mir wichtig war und wieviel Aufklärung ich zu der anstehenden Routine-Untersuchung noch benötigte. Er machte dabei immer wieder Sprech-Pausen, beobachtete mich freundlich, ermöglichte mir so stressfrei Zwischenfragen. Wir waren nach 5 Minuten fertig. Alle meine Fragen waren geklärt.

Die mir namentlich bekannte Arzthelferin holte mich wieder ab, begleitete ihre Untersuchungs-Vorbereitung mit kurzen Erklärungen und häufigem Blick-Kontakt, reagierte humorvoll, ermutigend oder emotional anerkennend auf meine Fragen und Anmerkungen.

Als ich nach der Untersuchung aus meinem Propophol-Schläfchen erwachte, schaute sie mehrfach nach mir – immer verbunden mit Blickkontakt und einer kurzen ermutigenden, humorvollen Bemerkung oder Frage zu meinem Wohlbefinden.

Eine weitere Dame, die mir bei der Vorbereitung als Hospitantin vorgestellt worden war, schaute ebenfalls mehrfach nach mir – oder besser nach meiner Decke, meinem Kaffee und der Uhr. Sie nickte wortlos in den Raum hinein und verschwand wieder.

Im Nachgespräch zur Untersuchung konnte ich nicht anders: Ich musste dem Arzt gratulieren. Ich hatte mich vor, während und nach einer Behandlung selten so gesehen und aufgehoben gefühlt wie in diesem Fall. Und dabei war ich nach der Hälfte der Zeit wieder draußen, die ich mir laut Erfahrungsberichten aus meinem Freundeskreis dafür reserviert hatte!

Das war ein Unterschied, der einen Unterschied macht!

Wenn die nächste Untersuchung dieser Art ansteht, werde ich definitiv wieder diese Praxis wählen. Und ich werde bei der Terminvereinbarung um meine namentlich bekannte Arzthelferin bitten.

Was lässt sich daraus lernen?

  • Augen auf und Dumbo-Löffel auf Empfang!
    Neben Zuhören ist auch Beobachten eine wesentliche Voraussetzung für gelingende Empathie.
  • Mach mal ‘ne Pause!
    Pausen ermöglichen Dialog. Mit dem Dialog, sprich dem Wechsel aus Senden und Empfangen, wird Deine Empathie wachsen.
  • Werde als Persönlichkeit greifbar!
    Mach es dem andern leicht, Dich anzusprechen, Wesentliches/ auch Schwieriges auf den Tisch zu bringen, Fragen zu stellen. Stell Dich vor, gegebenenfalls mit Deinem Namen, immer gern mit Deinem Selbstverständnis und Deinen Werten. Leg vor, sei Vorbild, mach den ersten Schritt. Das sorgt für Vertrauen und öffnet Herzen.
  • Sieh den Menschen hinter der Nummer!
    Prüfen, ob es einem Patienten gut geht: Du kannst das als Aufgabe erledigen oder als Gelegenheit nutzen, das Individuum zu „sehen“. Ersteres ist völlig korrekt. Letzteres sorgt für Treue und Weiterempfehlung.

Prüfe Deine Erlebnisse als Patientin, Kunde oder Freundin und Du wirst feststellen: Empathie ist unabdingbare Voraussetzung für mindestens folgende Werte:

  • Sympathie
  • Treue, Loyalität
  • Weiterempfehlung
  • Effizienz

Und diese binden nicht nur Patienten an ihre Ärzte und Praxisteams. Die binden auch Kunden an ihre Dienstleister, die schweißen Mitarbeiter mit Chef und Kollegen zusammen, gern auch aus anderen Abteilungen. Und davon werden Freundschaften und Partnerschaften getragen.

Wir sind mit Führenden unterwegs, die händeringend nach loyalen Mitarbeitern suchen. Wir kennen Verkäufer, die keine Zeit haben, ihr ruhendes Kundenpotenzial zu heben, weil sie wertvolle Zeit (ihre und die ihrer Fan-Kunden) mit Erklärungen vergeuden, welche diese Kunden überhaupt nicht benötigen. Und wir erleben Teams, die ihre Energie in Konflikten lassen, die nur entstehen, weil einer dem anderen nicht zuhört, sondern stattdessen seine eigene Geschichte spinnt.

Überall da würde eines unglaublich helfen: Empathie!

Wenn Du Interesse hast, diesen Muskel bei Dir oder Deinem Team zu trainieren, dann lass es uns tun – aber richtig! 😉

Mit herzlichen Grüßen aus dem emotional intelligenten Hauptquartier in München,
Deine Sabine

 

6 gute Gründe, raus zu gehen

Hallo liebes EQ-Netzwerk!

Es ist Freitag. Endlich Wochenende! Das eigene Betriebssystem wird runtergefahren. Außer vielleicht der Erledigung des Wochenendeinkaufs passiert bei vielen Menschen am Freitag nicht mehr viel. Der Körper und der Geist schreien im Duett nach Erholung.

Das Wochenende selbst stellt sich für viele von uns dann als ein Misch-Event aus Abhängen, Lesen, Familie, vielleicht auch ein bisschen Fernsehen und dem Erledigen von To Do‘s dar. Fensterputzen, Bügeln, Aufräumen, mitgenommene Arbeit aus dem Büro und anderes. Und ehe man sich versieht, ist das Wochenende – Zackbumm!! – schon wieder um.

Ich möchte Euch heute anregen, Euch aufzuraffen und mehr rauszugehen.

Hier 6 gute Gründe, die dafür sprechen:

1.) Licht macht glücklich

Das Sonnenlicht erreicht über unsere Netzhaut ein klitzekleines Nervengeflecht, den „Suprachiasmatischen Nucleus“ und dieser kommuniziert dann mit der Zirbeldrüse. Diese veranlasst daraufhin die Produktion von Serotonin, einem wichtigen Botenstoff im zentralen Nervensystem. Serotonin gehört zu der Familie der Glückshormone, hellt unsere Stimmung auf und steigert unseren Antrieb. Der Gegenspieler vom Serotonin ist das Melatonin. Je weniger Licht uns umgibt, desto höher ist unser Melatoninspiegel. Melatonin macht uns müde und kann die Trübsinnigkeit fördern. Da die Tage im Winter deutlich kürzer sind, ist unser Melatoninspiegel im Winter permanent erhöht und unser Serotoninspiegel zu niedrig. Dann heißt es ganz besonders: Raus gehen, solange es hell ist! Denn selbst an einem bedeckten Tag ist es draußen deutlich heller als drinnen. Ihr mixt Euch sozusagen Euren eigenen Glückshormoncocktail, wenn Ihr Euch im Hellen aufhaltet.

2.) Waldluft tut dem Herz-Kreislauf-System besonders gut und schützt uns vor Krebs

Mehrere Studien belegen, dass bei Waldspaziergängen der Blutdruck signifikant sinkt, die Lungenkapazität zunimmt und  sich die Elastizität der Arterien verbessert. Waldspaziergänge wirken also gegen Schlaganfall und Herzinfarkt vor. Die Studien belegen auch, dass dies bei einem Spaziergang in der Stadt nicht der Fall ist.
Ebenfalls ist belegt, dass das Gehen im Wald Krebs-Killerzellen aktiviert und dass dieser Effekt sogar 7 Tage lang andauert. Eine Ursache für beides ist , so vermuten die Wissenschaftler, dass die sogenannten Phytonzide hier Einfluss nehmen. Pflanzen bilden diese Substanzen, um sich vor Schädlingen zu schützen. Bei einem Waldspaziergang atmen wir sie mit der Waldluft ein und das hat anscheinend einen positiven Effekt auf unser Immunsystem. Finde ich ziemlich cool.

3.) Die Herbstfarben regen uns an

Farben wirken auf unseren Organismus. Leuchtendes Rot macht vital. Gelb-Orange löst innere Spannungen. Erdtöne von Terracotta bis Karamell beruhigen uns. Olivgrün ist gut für den Stoffwechsel. Das klingt doch gut, oder? Der Herbst da draußen bietet uns das in geballter Ladung! So eine Farb-Dusche tut einfach nur gut.

4.) Waldspaziergänge steigern das Selbstwertgefühl

Britische Forscher haben herausgefunden, dass ein Waldspaziergang nicht nur eine entspannende Wirkung hat, sondern auch das Selbstwertgefühl steigert und Stress abbaut. Verstärkt wird dieser Effekt noch, wenn sich auf dem Weg ein See, Bach oder Fluss befindet. Angeblich setzt dieser Effekt bereits nach 5  Minuten ein. Ein gutes Selbstwertgefühl halte ich für ein lohnenswertes Ziel.

5.) Der Energieverbrauch beim Spazierengehen ist höher als wir denken

Ich gehöre zu der Gruppe „Nützt-ja-nichts-muss-ja-sein“-Sportler. Ich weiß, Sport hält mich fit – körperlich und geistig. Deswegen mache ich es. Mein Ziel ist es, auf gute Art und Weise 100 Jahre alt werden. Einen „Ich-muss-unbedingt-Sport-machen“-Hunger hatte ich leider noch nie. Umso schöner ist es für mich zu wissen, dass der Unterschied im Energieverbrauch zwischen 60 Minuten flotten Spaziergehens und 30 Minuten Joggens nur marginal ist. Spazierengehen mit den oben genannten Effekten ist also eine ideale Sport-Ergänzung.

6.) Wir schaffen Erinnerungen und fördern ein soziales/ familiäres Miteinander

Bewegung in der Natur tut auch unseren Kindern gut und fördert deren Persönlichkeit und Kreativität. iPad-Spiele, Fernsehen etc. hingegen tun dies nicht. Zusammen mit Kindern oder Freunden in einer schönen Umgebung in der Natur, unterwegs zu sein, hat zum einen Erlebnischarakter und zum anderen fördert es das Miteinander. Der hormonelle Botenstoff, der dadurch ins Spiel kommt, den kennt Ihr als treue Leser bereits aus anderen Blog-Beiträgen von mir: es ist das Oxytocin, auch Kuschelhormon genannt. Zuneigung, Geborgenheit, Vertrauen gehen hiermit einher.
Kurzum, wenn wir mit unseren Lieben in der Natur unterwegs sind, schaffen wir gemeinsam schöne Erinnerungen, die allen Beteiligten gut tun.

Also, in diesem Sinne: Klappt den Rechner zu, lasst den Haushalt oder Eure Arbeit liegen und geht raus! Danach habt Ihr so viel Energie getankt, dass Euch Eure To-Dos, sofern Ihr Euch Ihnen widmen wollt/sollt, deutlich zügiger von der Hand gehen!

Herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier,

Eure Irena Fiedler

Was ist die Wiesn für die Leut´?

Hallo liebes EQ-Netzwerk!

Es gibt Menschen, die das größte Oktoberfest der Welt verabscheuen und Menschen, die mit großer Vorfreude darauf hin fiebern und sogar ihren Jahresurlaub danach ausrichten. Und außerhalb dieser beiden Pole gibt es Millionen, die einfach gerne zum Feiern und Flanieren auf die Wiesn gehen. Dieses Jahr waren es insgesamt 6,2 Millionen Besucher.

Was ist es, was die Leut´ auf die Wiesn treibt? Welche Werte und Emotionen stecken hinter dieser groß angelegten Verkleidungsaktion, bei der man knappe 25 Euro für eine Maß Bier und ein halbes Hendl zahlt?

Als moderate Wiesn-Besucherin (ich gehe drei bis viermal pro Jahr hin) habe ich mir dazu meine Gedanken gemacht, die ich heute mit Euch teilen möchte.

Erstbesucher aus aller Welt werden oft von der Neugier angetrieben. Das ergibt zumindest meine kleine persönliche Sozialstudie. 14 Jahre lebe ich nun in München und insbesondere die Gespräche mit ausländischen Besuchern der Wiesn bestätigten mir durch die Bank, dass sie unbedingt erfahren wollten, was es mit dem größten Volksfest der Welt auf sich hat. Und dabei gewesen zu sein, ist etwas, über das man gerne spricht.

Wenn ich meine gebuchten Tischplätze Jahr für Jahr in meinem Dunstkreis vergebe, höre ich immer wieder: „Auja, gerne! Das ist eine schöne Abwechslung!“ Und das ist es, glaube ich, für viele. Das Arbeitsleben fordert uns massiv. Da ist ein Eintauchen in eine andere Welt, die einen mitreißt, tatsächlich eine kleine Auszeit. Wie ein Konzert, ein Theaterbesuch oder ein Ausflug.
Wir bei EQ Dynamics sind insbesondere zur Oktoberfest-Zeit meist sehr eingespannt und aufgrund der bundesweiten ferienfreien Zeit hier viel auf Projekten unterwegs. Und mir gelingt es trotzdem nie, auf der Wiesn gedanklich „im Projekt zu hängen“. Fast wie in einem dionysischen Rausch tauche auch ich ein auf der Wiesn, auch ohne Alkohol, und lasse mich mitziehen in diese im wahrsten Sinne des Wortes bunte Welt.

Mittlerweile kommen 80 % der Wiesn-Besucher in Tracht. Für mich ist das zum einen ein sozialverträglicher Augenschmaus und zum anderen mache ich da liebend gerne mit und schlüpfe voller Freude in eines meiner Dirndl. Frauen, egal ob groß oder klein, moppelig oder schlank, sehen im Dirndl fast immer bezaubernd aus. Die Dirndl-Mode ist dabei so vielfältig, dass es immer wieder Neues zu entdecken gibt. Und die Burschen in ihren Kracherten (also: Lederhosen) schauen ebenfalls sehr smart aus. Und dann entdeckt man in diesem bunten Geschehen auch noch das eine oder andere bekannte Gesicht.

Dazu kommt der Spaß. Wo anders kann man so unmittelbar zu simplen Liedern schräg mitsingen und tanzen und Unterhaltsames links und rechts beobachten?
Auch außerhalb der Zelte kommt dieser nicht zu knapp, insbesondere bei den Klassikern der Fahrgeschäfte gibt es viel für die Lachmuskeln zu tun. Ich habe Euch mal HIER einen Film rausgesucht.

Und als Letztes: die Wiesn lässt uns die Emotionen Zuneigung und Abneigung spüren und verschärft das Bewusstsein für die eigenen Werte. Was meine ich damit?

Wir empfinden Zuneigung für Menschen, die unsere Werte akzeptieren oder teilen. Und diese Zuneigung spüren wir in geballter Ladung auf der Wiesn.
Mal ist es die gemeinsame Zeit mit der eigenen Familie (bei mir sind das sowohl mein Mann und meine Tochter als auch meine Kollegen), mit der wir im Kettenkarussell sitzen, beim Rutschen gemeinsam Spaß haben oder die Zeltatmosphäre genießen. Mal sind es Kunden, die wir mit ihren Lebensgeschichten hier von ganz anderen und interessanten Seiten her kennenlernen. Mal sind es Fremde, die mit am Tisch setzen und mit uns singen und tanzen. Oder es ist der Boxenchef, den wir seit vielen Jahren kennen und schätzen, und der uns als eine in Maßen verzehrende Gruppe genauso herzlich umsorgt wie Gruppen, die das x-fache an Alkohol konsumieren. In jedem Fall fließt Oxytocin – der Botenstoff für Vertrauen/ Zuneigung – in unseren Adern und das vermittelt uns ein Wohlgefühl.

Erleben wir auf der Wiesn hingegen Dinge, von denen wir uns sagen „Das geht gar nicht.“ ist dem unsere eigene BeWERTung vorausgegangen. Wir spüren in diesen Momenten sehr deutlich unsere eigenen Werte und dadurch werden wir uns auch automatisch ein stückweit mehr unserer selbst bewusst. Ich erinnere mich hierzu an eine bestimmte Situation. In der Nebenbox wurden mehrfach 15-Liter-Flaschen Champagner für € 4.400,- bestellt und noch nicht einmal ausgetrunken. Dieses protzende Verhalten hat mich sehr abgestoßen. „Wievielen Menschen hätte man hierfür etwas Gutes tun können?“ war mein Gedanke. Das beobachtete Verhalten passte überhaupt nicht zu meinen Werten.

Wir sind auf der Wiesn neben allem Schönen ganz automatisch auch Zaungast bei skurrilen und/oder abstoßenden Szenen. Welche Seite wir mehr wahrnehmen ist sicherlich tagesform-abhängig. Die BeWERTung beider Seiten hat jedoch immer mit unseren Werten zu tun.

Auch wenn Werte sich verändern, so weiß ich bereits heute, dass ein Großteil meiner Werte sich auf der Wiesn ganz heimisch fühlt. Und deswegen freue ich mich schon jetzt auf die Wiesn 2018 – ich bin wieder mit dabei!

Ihr auch?

Herzliche Grüße aus dem emotional-intelligenten Hauptquartier,

Eure Irena Fiedler

PS: Für die von Euch, denen diese Wiesn-Betrachtung zu emotional ist, habe ich HIER noch ein paar interessante Zahlen, Daten, Fakten zur Wiesn 2017.

Gibt es Liebe im Management?

Hallo liebes EQ-Netzwerk!

Einmal wieder waren wir drei Geschäftsführer von EQ Dynamics, Markus Hornung, Irena Fiedler und ich, auf dem alljährlichen Kongress der Akademie Heiligenfeld in Bad Kissingen – diesmal unter der Überschrift „Liebe“.

Teilweise haben wir uns selbst im Vorfeld gefragt, was uns dieser Kongress für unsere Arbeit mit Unternehmern und Managern bringen kann.

Liebe und Management, Wirtschaft und Liebe. Was gibt es dazu außer romantisch anmutenden Empfehlungen zu sagen?

Und wieder einmal haben uns die Heiligenfelder überrascht – unsere Vortragsauswahl hat uns einige wunderbare Perspektiven auf Liebe im Business geschenkt. Unter anderem die Erkenntnis, dass die besten Antworten die sind, die zum selbständigen Philosophieren anregen, ohne die Frage selbst einfach und punktgenau zu beantworten.

Mögen die folgenden 4 Blitzlichter Euch anregen zu Eurer eigenen philosophischen Betrachtung:

 

Pater Anselm Grün spricht über „Die Liebe als Macht“.

Er benennt die Liebe als Grund aller großen Kulturen, Religionen, und Philosophien und darüber hinaus als einzige Kraft, die vereinen kann, ohne zu zerstören, die Gegensätze hält, ohne sie aufzulösen. Neueste Forschungen belegen, dass nur Lebewesen, die Beziehung geschaffen haben, überlebt haben. Lieben statt Recht haben wollen schaffe eine Verbundenheit, die wiederum erst Kreativität ermöglicht – auch in Firmen. Welches Potenzial könnte sie dort heben statt der Angst, die zum Beispiel VW in den Abgasskandal getrieben hat? Inwiefern die wichtigsten sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Innovationen der Menschheitsgeschichte aus Liebe geschahen, findet Ihr gut lesbar und nicht nur philosophisch-theologisch, sondern auch neurobiologisch und kulturgeschichtlich begründet HIER  (Coautoren Gerald Hüther, Maik Hosang und Anselm Grün).

Liebe ist im Kern „Verbindung herstellen“, sagte auch Peter Spiegel.

„Unser Gehirn ist ein Liebes-Instrument, jede Synapse ist ein Gewinn!“ Die Vernetzung mit allen Menschen ermöglicht das Weltgehirn und insofern versteht Spiegel sich zuallererst einmal als Weltbürger. Er bezeichnet diese Haltung als We-Qualität. „Dieses Denken mit vielen Köpfen und Fühlen mit vielen Herzen geht aber nur aus einer einzigen Position, aus der man sich gegenseitig in die Seele schauen kann: auf Augenhöhe.“ Peter Spiegel hat es geschafft, in die großen Think Tanks in Berlin zu kommen und weiß aus direktem Kontakt zu unserer Kanzlerin, dass sie soziale Innovationen mindestens genauso schätzt wie die technischen und digitalen. Ob freie Lernsoftware, Design Thinking oder Share Economy – die Potenziale sozialer Innovationen umgeben uns längst.

Spiegels Formel dafür lautet WeQ = EQ x IQ2 und lässt sich vertiefen in seinem Büchlein, das Ihr HIER findet.

Neben den Vorträgen und Workshops gibt es auf dem Kongress der Akademie Heiligenfeld immer auch wohltuende Rituale, welche uns helfen, innezuhalten, uns zu fokussieren, unseren inneren Raum einzunehmen und Verbindung zu unserer inneren Quelle aufzubauen. Wir haben es aus Bad Kissingen übernommen und können es nur empfehlen, unsere wöchentlichen Meetings mit einer fünfminütigen Meditation zu starten. Mal schweigen wir einfach nur, mal liest einer ein Gedicht, mal stellt einer eine fokussierende Frage. Der gemeinsame Start danach ist ein anderer!

Das folgende Gedicht von Erich Fried war es, was mich diesmal als morgendliche Einstimmung in den zweiten Kongresstag besonders berührt hat:

Was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe

„Es ist, was es ist – das klingt wunderbar. Aber das Problem ist – das hilft uns nix!“, so startet  darauf hin Prof. Dr. Wilhelm Schmid seinen überaus unterhaltsamen Vortrag über „Liebe und Lebenskunst“.

Liebe ist, was als Liebe gedeutet wird, ist seine bewusst provisorische Definition. Wo lernen wir zu deuten? Im Deutschunterricht bei der Interpretation von Gedichten. Und so lernen wir dort für’s Leben: Wir müssen deuten, was Leben ist, was Liebe ist. Und wenn unsere Deutung nicht der Realität entspricht, was manche von uns vielleicht erst nach diversen gescheiterten (Arbeits-) Beziehungen erkennen, dann heißt es, unsere Deutung der Realität anzupassen: Liebe ist gelegentlich Harmonie – aber meistens Ärger.

Aber warum dann überhaupt noch lieben, wenn es doch so schwer ist?

Weil die Liebe uns Sinn vermittelt. Überall da, wo Menschen in starker Verbindung sind, entsteht Sinn. Der Sinn der Liebe ist die Schaffung von Sinn.

Wilhelm Schmid bezieht sich in seinen philosophischen Betrachtungen auf die verschiedenen Ebenen des Menschseins und gibt durchaus pragmatische Hinweise zum „Liebe machen“. Ich will hier nur eine Ebene herausgreifen, für welche er meines Erachtens einen wirksamen und umsetzbaren Impuls auch für Arbeitsbeziehungen gibt: die Ebene des Denkens.

Wie werden die Gedanken, die wir uns übereinander machen, verbindend?

Typisch für unsere Zeit ist, dass wir in unterschiedlichen (Arbeits-)Welten leben, die uns verändern. Es bedarf der Einrichtung von blauen Stunden, Zeiten des Plauderns, NICHT-zielführender Meetings, um nicht auseinanderzudriften. Auch und gerade in Arbeits-Beziehungen!

Diese Stunden der Tuchfühlung verändern die Beteiligten, sorgen für Verbindung der unterschiedlichen (Arbeits-)Welten, in denen wir sonst leben.

Der Kongress in Bad Kissingen gehört jedes Jahr zu unseren tiefblauen Stunden. Hier lassen wir uns inspirieren, hier philosophieren wir miteinander über die erhaltenen Anregungen, hier entscheiden wir uns ab und zu aber eben auch mal gemeinsam dafür, ziellose Plauder-Zeit außerhalb des Kongressprogramms miteinander zu verbringen.

Hier stärken wir die liebevolle Verbindung, die unsere Arbeitsbeziehung immerhin seit 17 Jahren auch durch wirtschaftliche Krisen trägt.

„Es ist eben nicht, was es ist, es ist, was wir daraus machen!“ waren die Schlussworte von Wilhelm Schmid dieses Jahr.

In diesem Sinne:

Unternehmer, Manager, Kollegen, Geschäftspartner dieser Welt – lasst uns etwas machen aus der Liebe im Business!

Mit herzlichen Grüßen aus dem emotional intelligenten Hauptquartier,

Eure Sabine Grüner

Selbstvertrauen entwickeln leicht gemacht!

Hallo liebes EQ-Netzwerk!

Heute gibt es einen ebenso kurzen wie genialen Tipp zu einer der uns am häufigsten gestellten Fragen.

Etliche Teilnehmer unserer Seminare interessieren sich nämlich dafür, wie sie es schaffen können, mehr Selbstvertrauen zu bekommen.

Für viele Menschen da draußen scheint das eine wirkliche Herausforderung zu sein … obwohl ich durchaus der Meinung bin, dass grundsätzlich zu viele Zeitgenossen herumlaufen, die ein aus mir unerfindlichen Gründen vollkommen überzogenes Selbstvertrauen haben. Einige besonders hartnäckige Exemplare treten – sich damit in fast allen Fällen zum Affen machend – bei Bohlen, Klum und Co. auf.

Gleichwohl empfehle ich denjenigen, die ernsthaft an ihrem Selbstvertrauen arbeiten wollen, Folgendes:

Halte Dich unbedingt – und insbesondere bei Kleinigkeiten! – an die Vereinbarungen, die Du mit Dir selbst getroffen hast!

In etwas anderen Worten:

Tu das, was Du Dir selbst vornimmst!

Tu das, was Du Dir selbst sagst, dass Du tun wirst!

Wie ich darauf komme?

Nun, machen wir uns kurz klar, woher Vertrauen in einen anderen Menschen kommt!

Neben der bekannten Formel „Vertrauen = Sympathie x Zeit“ besteht ein exzellenter Weg, Vertrauen aufzubauen, darin, als jemand wahrgenommen zu werden, der tut, was er sagt.

Wir vertrauen also grundsätzlich Menschen, die wir mögen.

Und:

Wir vertrauen Menschen, deren Worte mit ihren Taten übereinstimmen.

Wir vertrauen Menschen, die das tun, was sie sagen und ankündigen.

Die Kehrseite:

Wir verlieren das Vertrauen – der andere verliert seine Glaubwürdigkeit – wenn wir jemanden dabei ertappen oder erleben, dass er etwas sagt oder ankündigt und es dann nicht – oder noch schlimmer: das Gegenteil davon – tut.

Wir misstrauen Menschen, die nicht das tun, was sie sagen oder was sie ankündigen!

Wen wundert es, dass diese einfachen Prinzipien auch bei uns selbst zuschlagen?

Jetzt werden einige von Euch sagen: „Na ja, Vereinbarungen mit anderen zu brechen geht natürlich nicht in Ordnung, aber mir selbst gegenüber muss ich doch nicht so streng sein!“

Falsch!

Dein Unterbewusstsein (also die Instanz, die größtenteils für die Verwaltung Deines Selbstvertrauens zuständig ist) reagiert genauso empfindlich, wie jemand anders, der mitbekommt, dass Du nicht das tust, was Du sagst.

Und es gibt für Dein Selbstvertrauen nichts Desaströseres, als ein Unterbewusstsein, das mitbekommt, dass Du Dich nicht an Deine eigenen Vereinbarungen hältst.

Also nochmal, es läuft im Wesentlichen auf zwei Dinge hinaus.

Zum einen: Sei Dein bester Freund! Hab Dich gern!

Zum anderen: Wenn Du Dir etwas vornimmst – und das beginnt bei den kleinen Dingen des Alltags und endet bei den großen Plänen des Lebens – dann TU es!

Wenn Du mutig bist, dann frag Dich einfach jedes Mal, wenn Du aus Faulheit, Trägheit oder Lustlosigkeit eine Vereinbarung nicht einhältst, die Du mit Dir selbst getroffen hast:

„Würde ICH jemand anderem, der diese Vereinbarung – vielleicht sogar wiederholt – bricht, weiterhin vertrauen?“

„Würde JEMAND, mit dem ich diese Vereinbarung – vielleicht sogar wiederholt – breche, mir weiterhin vertrauen?“

Siehst Du!

Also lass es einfach, halte Dich an die Vereinbarungen mit Dir selbst und gib Deinem Unterbewusstsein das gute Gefühl, dass es mit jemandem zu tun hat, dem es vertrauen kann!

Das Ergebnis ist Selbstvertrauen!

Viel Vergnügen beim Einhalten der Vereinbarungen mit Euch selbst wünscht mit herzlichen Grüßen aus dem emotional intelligenten Hauptquartier,

Euer Markus Hornung

EQ Dynamics steht Kopf!

Liebes EQ Netzwerk,

am kommenden Wochenende geht das Team von EQ Dynamics mit seinen diversen Paten-, Bonus- und sonstigen Kindern ins Kino.

Und welcher Film, wenn nicht das aktuelle Pixar-Movie „Alles steht Kopf“ könnte auf der Tagesordnung stehen?

Die fünf Basisemotionen Freude, Angst, Ärger, Trauer und Ekel sorgen jedenfalls in den Köpfen der kleinen Riley und ihrer Eltern für einigen Wirbel und wenn man sich die diversen Trailer auf YouTube anschaut, kann das Ganze eigentlich nur ein großer emotional intelligenter Spaß werden.

Den aufmerksamen Teilnehmern und Abonnenten von EQ Dynamics fällt übrigens sofort auf, dass die vom Emotions-Guru Paul Ekman beratenen Pixar-Leute statt der von uns favorisierten fünften Basis-Emotion Zuneigung den Ekel genommen haben … man darf gespannt sein, wie er sich im Film schlägt!

Wer sich anlässlich des Film übrigens noch etwas tiefgehender mit dem Modell der fünf Basis-Emotionen auseinandersetzen möchte (dieses hat durchaus seine Grenzen), dem sei der folgende Artikel nahe ans Herz gelegt: Hier klicken für den Artikel.

Für heute herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier und viel Spaß im Kino!

Euer Markus Hornung

PS:

Schreibt in den Kommentaren gerne mal, wie er Euch gefallen hat!