Ein Charisma-Impuls aus Rom

Hallo und Servus!

Vor einigen Tagen bin ich aus meiner europäischen Lieblingsstadt Rom zurückgekehrt.

Und jedes Mal, wenn ich dort bin, verbringe ein paar andächtige Minuten auf einem meiner Lieblingsplätze, dem Campo de´ Fiori, vor einem Denkmal.

Dieses wurde am 09. Juni 1889 zum größten Ärger von Papst Leo XXIII und der katholischen Kirche von der dortigen Freimaurer-Loge enthüllt und es zeigt einen Benediktinermönch, der mit grimmig-anklagendem Blick genau in Richtung Vatikan schaut.

Das hier ist er:

Sein Name: Giordano Bruno

Sein Verbrechen: Die Treue zum eigenen Wertesystem

Wie ich darauf komme?

Nun, Giordano Bruno war ein Zeitgenosse Galileo Galileis und lag ebenso wie dieser gewissermaßen im Dauerclinch mit der katholischen Kirche.

Unter anderem – er war nicht nur Mönch, sondern auch Philosoph, Dichter und Astronom – wegen seiner Unterstützung des kopernikanischen Weltbildes („Die Erde ist nicht der Mittelpunkt des Universums und kreist um die Sonne … die ebenfalls nicht der Mittelpunkt des Universums ist“).

Und er wurde nach 8-jähriger Kerkerhaft in der Engelsburg und der Verurteilung durch die Inquisition als Vertreterin und Verteidigerin der kirchlichen Lehrmeinung („Die Sonne kreist um die Erde und diese ist der Mittelpunkt des Universums“) aus dem Dominikaner-Orden ausgeschlossen und von den weltlichen Machthabern Roms am 17. Februar 1600 auf dem Campo de´ Fiori als Ketzer verbrannt.

Weil er sich geweigert hatte, zu widerrufen.

Mit anderen Worten:
Bruno war bis zum Schluss in letzter und dramatischster Konsequenz seinem eigenen Wertesystem treu.
Er stand zu seinen Werten und Überzeugungen, obwohl ihm der Wind nicht nur ins Gesicht wehte, sondern auch das Feuer seines Scheiterhaufens anfachte!

Diese Haltung nennen wir Integrität und sie ist der stärkste der vier Charisma-Faktoren.
Weil sie auf andere Menschen eine extrem starke und überzeugende Ausstrahlung ausübt.

Das ist ja genau der Grund, warum Institutionen wie Kirchen, Staaten und Regierungen Angst vor Märtyrern haben, also vor Menschen, die für ihre Überzeugungen im wahrsten Wortsinn durch´s Feuer gehen!

Damit wir uns richtig verstehen:
Ich habe weder die Absicht, Dich zu ermutigen, zum Märtyrer zu werden … bitte nicht!
Noch habe ich die Absicht, jemals selbst einer zu werden … bitte nicht!

Es tut nur ab und zu gut, sich in Zeiten, in denen die meisten Menschen wegen des geringsten Windhauchs ihr Fähnchen nach diesem richten, zu vergegenwärtigen, welch charismatische Wirkung die Treue zum eigenen Wertesystem verleiht!

In diesem Sinne wünsche ich Dir bis zum nächsten Mal eine charismatische Zeit und die Stärke, auch ohne starken Gegenwind für Deine Werte einzustehen.

Die herzlichsten Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier in München
Dein Markus

PS:
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