Hallo und Servus!
Ziemlich genau vor zwei Wochen saß ich im ICE von Berlin zurück nach München, wieder einmal sehr inspiriert von meiner Zeit bei der TAM und meiner Weiterbildung dort zum New Work Facilitator. Da es mein Abschluss-Modul war, hatte ich diesmal nicht nur philosophische Inspirationen, praktische Umsetzungs-Ideen und erinnerungswürdige Lerngruppen- und Prozess-Erfahrung im Gepäck, sondern auch mein Zertifikat und eine für meinen Anspruch ausreichende theoretische Klarheit, wo ich als Facilitator in Bezug auf New Work bereits stehe und wo es mich noch hinzieht. 😊
Wenn mich heute jemand fragt, ob ich eigentlich „New Work mache“, genieße ich es, selbstbewusster, tiefgehender und weiterführender darüber sprechen zu können. Und es sei an dieser Stelle schon einmal gesagt: Wer das Arbeiten für sich, in seinem Team oder in seiner Organisation wandeln will, kommt an der Auseinandersetzung mit Werten & Emotionen nicht vorbei! Oh, Wunder… 😉
Hier und heute möchte ich gerne EINEN ersten Aspekt aus meiner Weiterbildung mit Dir teilen, welchen ich zunächst überhaupt nicht unter der Überschrift „New Work“ verortet hätte und welcher meinen Denkraum an dieser Stelle deutlich erweitert hat.
Ich hole ein klein wenig aus…
Wer sich mit dem Ursprung von New Work beschäftigt, kommt an dem Philosophen Prof. Dr. Frithjof Bergmann nicht vorbei. Er hat den Begriff geprägt, er gilt als Urvater der New-Work-Bewegung und wird wohl auch nach seinem Tod im letzten Jahr eine eher mahnende Stimme bleiben: sein Motiv, die Arbeitswelt zu verändern, war nie der unternehmerische Profit, sondern immer die individuelle Suche nach der eigenen Berufung.
Seine allgemeine und einfache New-Work-Definition lautet dementsprechend: „New Work ist die Arbeit, die ein Mensch wirklich, wirklich will.“
Damit versucht er, das Prinzip der Lohnarbeit umzukehren: Ist dort der arbeitende Mensch das Mittel, um bestimmte Aufgaben (den Zweck) zu erledigen, so ist bei New Work idealerweise die Arbeit das Mittel, um dem Menschen ein erfülltes Leben (den Zweck) zu ermöglichen. Eine wesentliche Rolle spielen für ihn dabei die Werte Sinnhaftigkeit, Freiheit und Selbstverantwortung.
Allein hier wird schon klar, wieviel New Work mit Werten zu tun hat. Und es lässt sich erahnen, dass auch der organisationale Wandel in diese Richtung mehr mit Haltungsarbeit als mit dem Einsatz neuer Tools zu tun hat.
Aber zurück zu dem für mich tatsächlich neuen und so interessanten Aspekt. 😊
Die übliche Lohn- oder Erwerbsarbeit (old work) verbindet Bergmann nicht nur mit der Suche nach der eigenen Berufung, sondern auch mit einer Art Selbstversorgung durch kluges Konsumverhalten:Diesen dritten Aspekt in den Fokus zu nehmen, also nicht nur mein Arbeiten, sondern auch mein Konsumverhalten zu hinterfragen, fand ich nicht nur überraschend unter der Überschrift „new work“, sondern auch unglaublich gesichtsfeld- und lösungsraum-erweiternd.
Wir hier bei EQ Dynamics haben Frithjof Bergmanns Torte direkt genutzt, um uns im Austausch miteinander zu reflektieren. Und wir sind damit auf ein paar coole Erkenntnisse gekommen, die bei uns für mehr Erfüllung sorgen! Ein paar Anekdoten aus dem Nähkästchen:
• Wir machen schon die meiste Zeit, was wir wirklich, wirklich wollen! Und vermutlich gehörst Du zu denen, mit denen wir das tun oder schon getan haben! Großartig, sich dessen bewusst zu sein! 😊
• Wir werden unser Büro entrümpeln und auf wirklich wesentliche Räume und Einrichtung reduzieren – und entscheiden dann neu, wohin wir die freiwerdenden Kapazitäten investieren (Raum/ Zeit/ Geld)
• Wir haben uns entschieden, die Dinge, die halt einfach gemacht werden müssen, füreinander zu tun (inner work 😊). Jetzt geht’s leichter!
Dies sind nur einige Mind Shifts und Entscheidungen, die wir aus dieser Selbst- und Team-Reflexion für uns gezogen haben, sie mögen aber veranschaulichen, dass die Konsequenzen daraus ganz unterschiedlichen Charakter haben können.
Für mich steckt in dem Tortenstück des klugen Konsumverhaltens nicht nur die mögliche und bessere Erfüllung der Werte Freiheit und Selbstverantwortung, sondern auch das Potenzial für mehr Verbundenheit mit anderen Menschen, mit anderen Unternehmen, mit der Natur da draußen und mit dem Leben auf unserer Erde. Das berührt mich sehr und ich bin mit meinen Gedanken und Gesprächen dazu noch lange nicht am Ende.
Wenn Du für Dich persönlich oder mit Deinem Team die Bergmann-Torte zur Selbst- oder Team-Reflexion nutzen willst, dann lade Dir die Grafik mit einigen nützlichen Fragen dazu gerne hier herunter. Mich würde dann natürlich brennend interessieren, auf welche Erkenntnisse Du beim Reflektieren kommst… oder Ihr miteinander. Nutze dafür gerne die Kommentarfunktion unten!
Und wenn Du Lust hast, tiefer in New Work einzutauchen, dann abonniere unseren Newsletter und freu Dich auf die baldige Einladung zu unserem ersten offenen Webinar dazu. Gerne knete ich mit Dir auch einmal durch, wo Deine Organisation gerade steht, wo Ihr hinwollt und wie Euch der dazugehörige Wandel Eurer Arbeit gelingen kann. Oder buche direkt bei mir ein paar treffend ausgewählte virtuelle New-Work-Nuggets für Dich und Dein Team oder Deine Führungs-Kollegen! 😊
Mit herzlichen Grüßen aus dem emotional intelligenten Hauptquartier in München,
Deine Sabine