Wie mutig bist Du im Konflikt?

Mut zum Konflikt

Hallo und Servus aus München!

Neulich durfte ich ein Team-Training machen unter der Überschrift „Mut zum Konflikt als Chance“. Ich traf auf ein eingespieltes Team ohne nennenswerten Sand im Getriebe. Die Motivation, sich trotzdem 2 Tage Zeit für dieses Thema zu nehmen, resultierte aus unbefriedigenden Erfahrungen an teamübergreifenden Schnittestellen, vor allem mit Autoritäten hierarchisch höherer Ebenen.

Kommt Dir das bekannt vor? Wie mutig würdest Du Dein Team an dieser Stelle einschätzen? Ich vermute eine Antwort: Oh, das kenne ich! Geht uns ähnlich! Ein wenig mehr Mut täte uns da schon gut!

Insofern – großartig, wenn ein ganzes Team sich dieser Lern-Aufgabe stellt, um seine Komfortzone gemeinsam zu weiten!

WARUM trauen wir uns nicht?
Erste Antwort, die immer kommt: Wenn ich das anspreche, wird der Konflikt offensichtlich. Dann gibt es Ärger… und die Harmonie ist dahin! Und wer weiß, was das dann noch für Konsequenzen hat!

Lieber geben wir nach und fressen unseren Ärger in uns hinein. Anders formuliert: Wir opfern der vermeintlichen Harmonie unsere eigenen Werte bis hin zu unserem Selbstwert. Wie attraktiv findest Du diese Konsequenz?

Mut zum Konflikt als Chance – ich habe das Training bewusst so genannt. Es ist soviel mehr drin, wenn wir uns trauen, uns gut zu vertreten und gleichzeitig die Werte des Anderen zu respektieren!

WAS braucht es dafür?
Mut steht und fällt mit unseren Glaubenssätzen und wächst natürlich mit Wissen, Übung und Erfahrung.

In unseren Konflikt-Trainings reflektieren wir deshalb immer erst einmal unsere Erfahrungen und Gedanken in Konflikt-Situationen. Welche nehmen uns den Mut, welche machen Mut? Welche könnten uns Mut machen? Oft merken wir erst in dieser Selbstreflexion, mit welch hinderlichen Brillen wir auf Konflikte schauen.

Ein wunderbares Instrument, um unsere Haltung gegenüber unseren Konfliktpartnern positiv zu verändern und gleichzeitig sprachfähiger zu werden, ist das Werte- und Entwicklungs-Quadrat von Friedemann Schulz von Thun. Das Modell hilft unglaublich dabei, den erhaltenswerten Kern im „unmöglichen“ Verhalten meines Konfliktpartners zu erkennen und damit einen versöhnlichen, wertschätzenden Blick auf ihn oder sie zu gewinnen.

Genauso wie bei der TetraMap® ist der Schlüssel hier ein starker und extrem nützlicher Glaubenssatz: Wir alle neigen im Stress dazu, unsere Stärken so zu übertreiben, dass es für Andere unerträglich wird. Wenn es uns umgekehrt gelingt, die Stärke hinter dem „unmöglichen“ Verhalten, sprich der stressbedingten Übertreibung des Anderen zu erkennen, dann liefert uns das Werte- und Entwicklungs-Quadrat alle nötigen Stichworte, um einen Konflikt klar und wertschätzend anzusprechen.

WIE kann sich das anhören?
Stell Dir vor, Deine Unternehmensleitung drängt „wie immer“ auf eine schnelle Entscheidung in einer Sache, die in Deiner Verantwortung liegt. Du befürchtest „mal wieder“ einen Schnellschuss, eine Fehlentscheidung und erwartest vielleicht sogar, „wie immer“ mit Deinen Bedenken abgebügelt zu werden. Wie könntest Du klar und wertschätzend für mehr Nachhaltigkeit eintreten? Zum Beispiel so:

„Ich weiß, dass Ihnen Klarheit wichtig ist, ich schätze es auch sehr, dass ich bei Ihnen immer schnell eine Entscheidung bekomme, wenn ich sie benötige. Und in diesem Thema geht mir das gerade ein bisschen zu schnell. Ich möchte, dass unsere Entscheidung hier auch nachhaltig ist – dazu halte ich noch zwei Perspektiven für wichtig, die von Frau X und von Herrn Y. Das bedeutet nicht, dass ich A-Z abfragen will, das wäre wahrlich zuviel des Guten. Lassen Sie mich noch diese eine Schleife mit Frau X und Herrn Y drehen, das kostet uns nur wenig Zeit UND sichert uns eine nachhaltige Entscheidung. Einverstanden?“

Vielleicht zweifelst Du noch bei der Vorstellung, wie Du so formulierst und es Wirkung zeigt. Das mag an hinderlichen Glaubenssätzen liegen, die Deine Erwartungshaltung bestimmen – „wie immer“ (siehe oben). 😉 Deshalb genügt allein das Wissen und das Übung einer Technik oft nicht, um Mut zu finden und Wirkung zu erzeugen, es benötigt meist erst Haltungsarbeit.

Inwiefern das Werte- und Entwicklungs-Quadrat diesem Kommunikations-Beispiel zugrunde liegt und wie sich das auf konkrete Schnittstellen-Konflikte in Deinem Team anwenden ließe, das könnte nach entsprechender Haltungsarbeit und neben anderen Inhalten ein mutmachender Impuls Deines nächsten Team-Trainings sein.

WOZU wäre das gut?

„Wenig ist verbindender als bereinigte Konflikte.“
(Prof. Dr. Sascha Weigel)

Tatsächlich war eine wesentliche Erkenntnis in der Schlussrunde meines eingangs erwähnten Team-Trainings folgende: Wenn wir uns trauen, diese Instrumente wie geübt einzusetzen, dann schaffen wir vielleicht im ersten Moment Verwunderung/ Irritation, aber dann eben auch mehr Augenhöhe und eine bessere Beziehung, oder?

Ja, genau!

Ich glaube, diese „Irritiations-Dellen“ sind nötig, um die Harmonie in jeglicher Beziehung auf ein höheres Niveau zu heben!
Das ist die Chance, die im Konflikt steckt!

Wenn Du diese Chance mit Deinem Team ergreifen willst, dann freu ich mich, Euch Mut zu machen! Melde Dich gern dazu direkt bei mir!

Mit herzlichen Grüßen aus dem emotional intelligenten Hauptquartier in München,
Deine Sabine

 

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