Genau! Emotionale Intelligenz. So etwas soll es tatsächlich geben. Und wir von EQ Dynamics kennen uns seit über fünfzehn Jahren damit aus. Wir werden immer wieder gefragt, was Emotionale Intelligenz eigentlich ist oder ob wir eine Definition Emotionaler Intelligenz kennen.
Kennen wir, wir haben eine entwickelt!
Erlauben Sie mir also heute, hier im Blog ein wenig theoretisch zu werden und Ihnen in kurzen knackigen Worten erklären, was Emotionale Intelligenz ist.
Wir betrachten ein paar Vorannahmen, die – aus Philosophie, Psychologie und Neurologie kommend – unser Thema begleiten räumen mit ein paar Mythen über Emotionale Intelligenz auf. Das Ganze mündet in der von uns entwickelten Definition Emotionaler Intelligenz münden.
Sollten Sie Fragen, Anregungen oder weitere Gedanken dazu haben, Seien Sie eingeladen, sich mitzuteilen oder den Kontakt zu uns zu suchen.
Vorannahmen:
- Es gibt keine Trennung zwischen Geist und Körper.
- Beide Systeme sind untrennbar miteinander verknüpft und jede Veränderung auf der einen Seite führt zu einer Veränderung auf der anderen.
- Emotionen sind Kommunikationssignale, Motivatoren und Entscheidungsfaktoren.
- Es gibt keine rein rationale Entscheidung.
Jede Entscheidung, die wir treffen, ist zu einem großen Teil emotional besetzt.
- Es gibt nicht eine Intelligenz, die durch einen Test und ein Ergebnis (IQ oder EQ) ermittelt werden kann. Es gibt mindestens 8 verschiedene Intelligenzen, die mehr oder weniger ausgeprägt sind und trainiert werden können. Diese Intelligenzen lassen sich in zwei Gruppen einteilen, von denen die eine Fähigkeitsfelder der klassischen rationalen Intelligenz und die andere Fähigkeitsfelder der Emotionalen Intelligenz abbildet.
- Die Höhe des traditionellen rationalen Intelligenzquotienten (IQ) sagt nichts über die Wahrscheinlichkeit aus, im Leben Erfolg zu haben. Erst die Verbindung mit der Emotionalen Intelligenz macht uns erfolgreich.
Was Emotionale Intelligenz nicht ist:
- Emotionale Intelligenz bedeutet NICHT „Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb“
- Zur Emotionalen Intelligenz gehören auch die Fähigkeit zur Konfrontation, die Fähigkeit, Ärger widerspruchsfrei auszudrücken und die Fähigkeit, sich ab und zu von unerwünschten Emotionen zu distanzieren.
- Emotionale Intelligenz ist KEINE Typologie.
Entgegen der Auffassung einiger Bildungsanbieter trennen wir den Begriff der Emotionalen Intelligenz streng von dem der Typologie. Typologien sind Modelle, die dazu dienen, bevorzugte Denk- und Verhaltens-Stile zu erkennen und greifbar zu machen. Das psychologisch-neurologische Konzept der Emotionalen Intelligenz, erklärt, wie Emotionen entstehen, wozu sie dienen und wie man sie sinnvollerweise erklären und ihnen begegnen kann. Typologien können sinnvoll eingesetzt dieses Verständnis unterstützen, haben aber mit Emotionaler Intelligenz selbst nichts zu tun.
- Emotionale Intelligenz ist nichts vollkommen Neues.
Die theoretischen Grundgedanken zur Entstehung und zum Verständnis von Emotionen wurden und werden bereits seit 2.500 Jahren formuliert. Buddhismus und griechische Philosophie liefern dazu ebenso übereinstimmende und fruchtbare Denk-Ansätze wie Aufklärung und Moderne. Was neu ist, ist die Bestätigung vieler dieser Ansätze durch die bildgebenden Verfahren der kognitiven Neurowissenschaften und die daraufhin folgende Bereitschaft, die entsprechenden Gedanken konsequent zu Ende zu denken.
- Emotionale Intelligenz ist KEIN Soft-Skill.
Emotionale Intelligenz ist in der Zwischenzeit psychodiagnostisch valide messbar und daher kein weicher psychologischer Faktor mehr. Es handelt sich nicht um ein „nice-to-have“ sondern um eine Kompetenz, ohne die Projekte, Pläne und Beziehungen trotz des Vorhandenseins aller sogenannter Fachkompetenzen regelmäßig scheitern. Die Vorstellung des „soften“ wird endgültig ad absurdum führt, wenn man beginnt, mit Emotionaler Intelligenz zu arbeiten und sich die damit verbundenen Fähigkeiten anzueignen. Steuerrecht ist einfacher zu erlernen!
Was Emotionale Intelligenz ist:
- Emotionale Intelligenz ist, den Zusammenhang zwischen Emotionen und Werten zu kennen. Emotionen und Werte sind psychologische Wirklichkeiten, die sich im Besitz desjenigen befinden, der sie hat! Jedes Relativieren, Absprechen oder Infrage-Stellen von Emotionen oder Werten des anderen führt zu einer Erzeugung und Verstärkung einer Basisemotion, nämlich entweder Ärger oder Trauer.
- Emotionale Intelligenz hat etwas mit Selbstverantwortung zu tun. Die letztendliche Verantwortung für Emotionen liegt immer bei dem, der sie hat. Schließlich stammen sie aus seinem Wertesystem. Der Satz „Das ärgert mich“ macht keinen Sinn. Stattdessen heißt es: „Ich ärgere mich!“.
- Emotionale Intelligenz heißt weder, alle Emotionen in sich hineinzufressen, noch, allen Emotionen freien Lauf zu lassen.
Die zusammenfassende Definition für Emotionale Intelligenz:
Emotionale Intelligenz die Fähigkeit, eigene Emotionen und die Emotionen anderer, sowie deren Ursachen (also die dahinterstehenden Werte), bewusst wahrzunehmen, zu differenzieren und glaubhaft anzuerkennen sowie angemessen und vorausschauend mit ihnen umzugehen. Das Ziel emotional intelligenten Handelns ist es, im Zusammenspiel mit rationalen Denk- und Verhaltensweisen zu einem für alle Beteiligten nutzbringenden Abschluss der Situation zu kommen und dabei die Handlungsfähigkeit aller aufrecht zu erhalten oder gegebenenfalls wieder herzustellen.
Und wenn Sie wissen wollen, WIE genau das in unterschiedlichen Situationen geht, fragen Sie jemanden, der sich damit auskennt. Am besten uns!
Sehr umfangreicher und interessanter Artikel über emotionale Intelligenz! Die bewusste Wahrnehmung ist das, was uns heute allen fehlt. Wenn wir bewusster mit unseren Gefühlen und den Gefühlen unserer Mitmenschen umgehen würden, wäre vieles besser und einfacher. Danke für den Artikel!
Vielen Dank für den Kommentar und den Link zu dem sehr informativen Artikel.
Insbesondere die Schnittmengen zur Hochsensibilität (viele emotional intelligente Menschen sind hochsensibel) und zu den Techniken der buddhistischen Meditation liefern mir selbst immer wieder neue Ideen und Stoff zum Nachdenken.