Hallo und Servus aus München!
KI ist längst ein fester Bestandteil unseres Alltags. Ob wir wollen oder nicht – als Kund*innen begegnen uns Bots überall. Manche treiben uns in den Wahnsinn, andere beeindrucken uns bereits durch erstaunlich gute Antworten. Zusätzlich werden in den kommenden Jahren diverse unternehmensinterne KIs wie Pilze aus dem Boden schießen – mindestens überall dort, wo es um die Vermittlung von Informationen geht. Da bin ich mir sicher.
Und das betrifft uns nicht nur als Verbraucher*innen. KI ist gekommen, um zu bleiben, und wir werden ihr immer häufiger begegnen – auch im Vertrieb. Wer offen ist und früh experimentiert, wird von dieser Entwicklung profitieren. Du fragst Dich vielleicht „Und wie genau?“
Wie Du KI sinnvoll für Deinen Vertriebsalltag nutzt
Du kannst KI beispielsweise nutzen,
- um schwierige Kunden-E-Mails zu formulieren. Es gibt Tage, an denen man einfach nicht die richtigen Worte findet – da kann ein KI-gestützter Impuls Gold wert sein.
- Genauso verhält es sich bei Follow-ups und bei der Optimierung von Angeboten. Die KI bringt frische Ideen und sorgt dafür, dass Du nichts übersiehst.
- Eine weitere spannende Möglichkeit ist die Vorbereitung auf Kund*innengespräche. KI kann Dir dabei helfen, Verkaufsargumente zu strukturieren und Deine Präsentationen auf den Punkt zu bringen.
- Und falls Du eigene Marketingmaterialien entwirfst: Tools wie z.B. ideogram.ai generieren Bilder (in Fotoqualität!) genau nach Deinen Vorstellungen und liefern deutlich bessere Ergebnisse als die KI-Bildgestaltung in ChatGPT.
- KI hilft Dir auch bei der Einwandbehandlung. Manch ein Einwand Deiner Kund*innen behagt Dir vielleicht nicht so recht. Dann bereite Dich gedanklich mit Unterstützung von KI und Deinem Wissen zur wertebasierten Einwandbehandlung darauf vor.
- Und was die Akquise betrifft – besonders bei ruhenden Kund*innenbeziehungen – kann KI Impulse geben, wie Du den Kontakt wiederbelebst. Fan-Kund*innen lassen sich auch unüberlegt ansprechen, aber bei ruhenden Kontakten braucht es mehr Fingerspitzengefühl und eine deutlich zugespitztere Ansprache.
Genau um diese Themen ging es übrigens auch in meiner letzten EQ Inspiration „KI trifft Emotionale Intelligenz“. Im Dezember habe ich dort einige sehr konkrete und nützliche passgenaue Prompts vorgestellt, die bei vielen Teilnehmer*innen auf Begeisterung gestoßen sind. Gute Nachricht:
Am 13. Februar 2025, 17:00 Uhr wird das Webinar wiederholt! In einem Sonder-Newsletter erfährst Du in Kürze mehr darüber.
Worauf Du immer achten solltest
Lass niemals Kund*innendaten in die Prompts einfließen! Der Datenschutz steht an erster Stelle.
Und vergiss nicht: Authentizität ist und bleibt entscheidend!
KI kann inspirieren, aber vollständige Texte aus der KI sind selten sofort einsatzbereit. Passe die Ergebnisse an Deinen eigenen Stil an – oder bringe der KI Deinen Stil gezielt bei.
Die besten Texte sind immer noch die, die durch Deine persönliche Note geprägt sind. KI kann inspirieren und den Prozess beschleunigen – aber Du solltest Dich immer selbstkritisch fragen, ob der Text wirklich authentisch zu Dir passt.
Ich schreibe meine Blogposts genau wie meine Kolleg*innen immer selbst. Schreiben liegt mir einfach und macht mir Spaß. Aber auch ich lasse mich ab und zu gerne von ChatGpt inspirieren, wenn es um die Struktur und den Aufbau geht. Warum auch nicht? Jede Minute, die ich dadurch spare, kann ich an anderer Stelle sinnvoll einsetzen.
Warum viele Unternehmen KI im Vertrieb meiden
Trotz all dieser Möglichkeiten tun sich viele Unternehmen derzeit noch schwer damit, KI im Vertrieb zu integrieren. Besonders in Sparkassen, Banken und Versicherungen wird der Einsatz von KI manchmal noch sehr restriktiv gehandhabt. Die größte Angst: Datenlecks und Verstöße gegen die DSGVO. Der Zugang zu ChatGpt wird in vielen Häusern den Mitarbeitenden sogar komplett verwehrt.
Datenschutz ist wichtig – keine Frage. Aber diese Zurückhaltung bremst nicht nur Innovation, sondern auch Effizienz und letztlich das Wachstum. Was mich daran besonders stört, ist das unterschwellige Misstrauen gegenüber den Mitarbeitenden. Es wirkt auf mich wie eine partielle Entmündigung.
Ganz ehrlich: Würde ich heute noch angestellt sein, würde mich diese Haltung zur Weißglut treiben. Es wirkt auf mich, als würde man den Mitarbeitenden nicht zutrauen, verantwortungsvoll mit neuen Technologien umzugehen. Dabei ist die Lösung doch ganz einfach, es bedarf einer klaren Vereinbarung: Kund*innendaten gehören nicht in öffentliche KIs – Punkt.
Die Wahrheit ist doch: Viele Mitarbeitende nutzen KI bereits auf eigene Faust. Sie fragen ChatGPT auf ihrem Smartphone, kopieren die Ergebnisse und schicken sich die Antworten per E-Mail an sich selbst ins Unternehmen. Das ist ineffizient, umständlich – und vor allem absurd.
Es gibt auch bereits verbandseigene KIs (z.B. S-KIPilot in der Sparkassenorganisation und die GenoGpt der Atruvia), die in geschützten Umgebungen laufen. Warum also nicht diese Systeme allen Mitarbeitenden zugänglich machen? Im Moment fühlt es sich für mich an, als würden einige Unternehmen versuchen, mit Sandsäcken aus Mehl gegen steigendes Wasser anzukämpfen. Langfristig wird das nicht halten. Ich hoffe, dass hier schon bald mehr Freiheit sichtbar wird, sowohl durch Ausweitung der verbandseigenen KI-Nutzung als auch durch einen selbstverständlichen Zugang zur öffentlichen KI.
Ich habe mit dem S-KIPiloten oder der GenoGpt noch nicht gearbeitet und kann deswegen keinen Qualitätsvergleich zwischen den verbandseigenen KI-Versionen und der öffentlichen KI, wie z.B. ChatGpt vornehmen. Aus der Presse lässt sich die Vermutung herauslesen, dass bei ChatGpt 4.0 der Fokus auf allgemeiner KI-Fähigkeit, Kreativität und Vielseitigkeit liegt, ChatGPT 4.0 hat in punkto kreativer Textgestaltung wahrscheinlich die Nase vorn. Wenn jedoch spezifische Finanzprozesse, Datenschutz und Integration in die jeweiligen Finanz-Systeme Priorität haben, sind die verbandseigenen Versionen besser geeignet. Ich werde die Entwicklungen mit Spannung verfolgen, vermute aber derzeit, dass sich eine parallele Nutzung durchsetzen wird.
KI wird auf alle Fälle nicht verschwinden, sondern die KI wird sich weiterentwickeln. Wer jetzt experimentiert, wird langfristig im Vorteil sein.
KI ist so emotional intelligent, wie wir sie machen
Emotionale Intelligenz spielt beim Einsatz von KI eine entscheidende Rolle. Die Qualität der Ergebnisse hängt maßgeblich von der Qualität Deiner Eingaben (das nennt sich Prompts) ab. Mit anderen Worten: Je emotional intelligenter Deine Prompts sind, desto besser und emotional intelligenter wird der Output sein.
Wenn Du bereits an unseren Seminaren oder Onlinekursen teilgenommen hast oder regelmäßig unsere Blogposts liest, hast Du hierzu bereits ein gutes Know-How entwickelt und Du weißt, wie wichtig es ist, mit der richtigen Haltung an die Sache heranzugehen.
Mein Tipp, binde dieses Know-How und diese Haltung in Deine Eingaben mit ein:
- Erzähle beim Prompten der KI etwas über die Werte und das Leben des Kunden/der Kundin, den/die Du vor Augen hast.
- Erzähle was bisher geschehen ist.
- Bringe die Verbindung zwischen Werten und Emotionen mit ein, die Du ja kennst.
- Genauso wichtig ist es, Deine eigenen Werte und Ziele mit einfließen zu lassen.
Das macht einen riesigen Unterschied. Im Übrigen, kannst Du es tatsächlich „erzählen“, Du musst es nicht niederschreiben. Eine durchaus komfortable Diktier-Funktion kann gewählt werden. 😉
Fazit: Einfach mal ausprobieren!
Sei nicht zu verkopft – probiere es einfach aus! Die beste Möglichkeit, KI zu verstehen und für Dich zu nutzen, geschieht durchs Experimentieren.
Gehe dazu zum Beispiel auf https://chat.openai.com, registriere Dich dort. Gebe dann als erste Eingabe im Textfeld den Satz ein: „Bitte antworte auf Deutsch.“ ChatGPT wird Dir ab dann alle Antworten auf Deutsch geben. Beginne Dein Experimentieren mit zunächst einfachen Fragen (einfach frei raus, wie Dir der Schnabel gewachsen ist). Starte mit einfachen Themen, wie zum Beispiel mit Fragen nach Rezepten, Sportübungen, nach Reisezielen oder sprachlichen Übersetzungen etc.
In der kostenfreien Variante hast Du leider nur Zugang zu ChatGpt 3,5. Auf die aktuellste Variante ChatGpt 4,0 kannst Du nur mit einem Bezahlt-Account zugreifen für ca. € 20,- monatlich. Der qualitative Unterschied wird insbesondere bei kreativer Textarbeit frappierend sichtbar.
Falls Du noch keine klare Vorstellung davon hast, wie Du am besten promptest, habe ich eine kleine Hilfe für Dich: Lade Dir HIER gerne meine Struktur zum Prompten herunter.
Und vergiss nicht: Am 13. Februar 2025 um 17:00 Uhr findet meine 90-minütige EQ Inspiration „KI trifft Emotionale Intelligenz im Verkauf“ auf Webex statt. Dort zeige ich Dir nicht nur strategische Einsatzbereiche für KI in Deinem Unternehmen, sondern auch sehr konkrete gehirngerechte Prompts zur Reaktivierung ruhender Kund*innenbeziehungen.
Ich freue mich darauf, Dich dort zu sehen!
Bis dahin, herzliche Grüße aus dem emotional intelligenten Hauptquartier in München,
Deine Irena